Die unglaubliche Diversität der unterschiedlichen Citrus-Arten und die schier endlose Anzahl von Sorten sind einfach nur beeindruckend. Aus den ursprünglichen Citrus-Arten C. aurantifolia (Limetten), C. maxima (Pampelmuse), C. medica (Zedrat-Zitrone), C. reticulata (Mandarina) sind über etliche Menschen-Generationen die heute bekannten Arten und Sorten entstanden. Die meisten, welche die Bezeichnung „Citrus“ hören, denken vielleicht zuerst an die Zitronen und die Orangen, die wir vor allem aus dem Winterhalbjahr kennen.
Einen Teil dieser Vielfalt wollen wir Ihnen ab sofort mit unseren Switrus® und Citrobella® Citrus-Jungpflanzen zur Verfügung stellen, damit sich jeder das mediterrane Lebensgefühl mit Zitronen in den eigenen Garten holen kann. Vorerst müssen wir uns allerdings auf die Zitronen beschränken, neue Arten und Sorten haben wir aber bereits in der Vorbereitung.
Citrus-Pflanzenproduktion in Mitteleuropa
Standardmäßig werden die Citrus-Pflanzen in Europa hauptsächlich und bevorzugt in den südlichen Ländern, wie beispielsweise Italien oder Spanien, produziert. Von dort aus geht dann die Fertigware direkt in den Verkauf in Mitteleuropa oder die Halbfertigware wird nördlich der Alpen noch in einer Wachstumsperiode fertig produziert. Beide Herangehensweisen sind die übliche fachliche und Praxis und dagegen ist auch grundsätzlich nichts einzuwende, benötigen viele Citrus-Pflanzen doch die wärmeren Klimate um gut und gesund zu wachsen.
Allerdings ist mit steigendem Bewusstsein für Nachhaltigkeit der Transport der Citrus-Pflanzen durch Halb-Europa nicht mehr so einfach zu erklären. Allerdings sind es nicht nur transporttechnische Fragen, die plötzlich auftauchen. Auch unter dem Aspekt der Pflanzenhygiene und der dem Damokles-Schwert der potentiellen Verbreitung von Quarantäne-Schaderregern, für die unter andern auch Citrus-Pflanzen als Wirte dienen, kann der Transport solcher Pflanzen über mehrere 1.000 Kilometer im schlimmsten Fall zum Roulette-Spiel werden.
Bild: Jungpflanzen von Citrus junos im 60er-Standard-Tray
Mit unseren Citrus-Jungpflanzen der Gruppen Switrus® und Citrobella® ist es nun auch möglich, eine Citrus-Pflanzenproduktion nördlich der Alpen durchzuführen. Ohne dabei auf Pflanzenmaterial aus dem südlichen Europa zurückgreifen zu müssen. Einen Wehmutstropfen gibt es aber trotzdem noch, aktuell können wir nur ein äußerst rudimentäres Sortiment anbieten, doch der Anfang ist gemacht.
Citrus-Jungpflanzen von Lubera Edibles
Wie alle unsere Jungpflanzen, von den Obstbaum-Jungpflanzen mal abgesehen, produzieren wir auch die Citrus-Jungpflanzen auf eigener Wurzel und in unserem Standard-60er Tray. Die Jungpflanzen werden im zeitigen Frühjahr frisch produziert, um diese dann im Sommer ausliefern zu können, wenn die klimatischen Bedingungen am idealsten für die Produktion von Citrus-Pflanzen sind.
Bild: Jungpflanzen von Citrus volkameriana im 60er-Standard-Tray
Die Vorteile der Citrus-Jungpflanzen im Überblick
- vegetativ vermehrt auf eigener Wurzel
- einheitliche Pflanzenqualität
- wüchsige und gut entwickelte Jungpflanzen
- Jungpflanzen aus deutscher Produktion, keine Probleme mit Quarantäne-Schaderregern (z.B. Xylella)
Ablaufschema einer Citrus-Pflanzenproduktion
Nachfolgend geben wir Ihnen einen schematischen Überblick, wie der Ablauf einer Citrus-Pflanzenproduktion aussehen könnte. Dieses Schema dient nur als grober Überblick und basiert auf Daten und Erfahrungen, die von unseren Lubera®-Kollegen bei ihrer eigenen Produktion gesammelt wurden.
Bild: Jungpflanzenqualität von Citrus volkameriana
Auf Grund der von Lubera® angestrebten Verkaufsgröße der Citrus-Pflanzen in einem C5 (5 Liter Container) erstreckt sich die Produktionsdauer über zwei Jahre und beginnt im ersten Jahr mit einem Zwischenschritt in einem C1,3 (13er-Viereck-Topf). Erst im zweiten Jahr wird dieser Zwischenschritt dann in die Endgröße umgetopft.
Skizzierter Produktionsablauf
Zwischenkultur (1. Jahr):
- Anlieferung der Jungpflanzen ca. KW 25 -28
- Topfen in entsprechende Zwischengröße (9er – 15er)
- Substrat: Standard-Baumschulsubstrat, im leicht sauren pH-Bereich (5,5 – 6,5) mit Langzeitdünger 3-4 M (Menge ist abhängig ob flüssige Nachdüngung erfolgt)
- Aufstellen unter Glas bzw. unter Folie (u.U. beheizbar)
- Frostfrei Überwinterung bei 5°C – 8°C (möglichst nicht zu dunkel)
Bild: Ergebnis am Ende des ersten Jahren, hier Citrus junos in einem 1,3-Liter Topf
Endkultur (2. Jahr):
- Umtopfen der Zwischengröße in die Endgröße, ab Ende März (max. C5)
- Beim Umtopfen die Spitzen der längsten Triebe einkürzen, um eine bessere Verzweigung zu erhalten
- Substrat: siehe Zwischenkultur
- Dünger: Langzeitdünger, 5-6 M (Menge ist abhängig ob flüssige Nachdüngung erfolgt)
- Aufstellen unter Glas bzw. unter Folie (beheizbar, sollte bis zu den Eisheiligen 5°C Mindesttemperatur halten können)
- Schnitt: je nach Pflanzenaufbau; max. 1x leicht pinzieren
- Verkaufsfertig: ab Mitte/Ende August (je nach Größe vom Endtopf)
Bild: Ergebnis nach dem zweiten Jahr, hier Citrus volkameriana in einem 5-Liter Topf
Fazit und Ausblick
ie Sie sehen können, ist es durchaus möglich, auch nördlich der Alpen winterharte und kältetolerante Citrus-Pflanzen zu produzieren. Mit dem Anfangs-Sortiment sind vorerst nur die Zitronen (zitronenähnliche Pflanzen) abgedeckt, aber der Anfang ist gemacht und wer möchte, kann nun regionale Citrus-Pflanzen produzieren. Und auch die Sortimentserweiterungen, hin zu mehr Auswahl und Diversität, sind bereits in Arbeit. Lassen Sie sich also überraschen, welche exotischen Arten und Sorten wir zukünftig noch in unser Sortiment aufnehmen werden.