Es gibt wohl kaum eine andere Pflanze, die das mediterrane Lebensgefühl so stark wiederspiegelt wie die Zitrone und allgemein die Zitruspflanzen. Man denke nur mal an die Amalfi-Zitronen, die entlang des gleichnamigen italienischen Küstenabschnitts wachsen. Möchte man sich auch nördlich der Alpen an Zitronen-Pflanzen erfreuen, bleiben einem nur wenig Möglichkeiten. Zum einen bleibt da der Besuch eines botanischen Gartens oder aber die Anzucht eigener Kübelpflanzen im Garten, mit allen dazugehörigen Lasten und Sorgen. Wie zum Beispiel das richtige und frostfreie Überwintern an einer nicht zu dunklen, aber auch nicht zu warmen Stelle im Haus oder in der Garage. Und natürlich auch das regelmäßige Umtopfen der immer größer und unhandlicher werdenden Zitronenpflanzen. Vom alljährlichen Rein- und Rausräumen gar nicht zu sprechen.
Mit unseren winterharten Switrus® Citrus-Jungpflanzen hat das alles nun ein Ende, denn diese sind auf eine entsprechende Winterhärte selektioniert und getestet worden.
Vorteile des Switrus® -Sortiments
Switrus® Sorten und Jungpflanzen zeichnen sich durch folgende Eigenschaften aus:
- Winterhärte von etwa -8 bis -10°C, bei immergrünen Sorten und Arten; je nach Sorte auch tiefer
- Winterhärte von bis zu -20°C, bei laubabwerfenden Sorten (Poncirus)
- Verbindung von Nutz- und Zierwert
- wurzelechte Jungpflanzen
Die Marke Switrus® ist letztlich die Abkürzung von „Swiss Zitrus“. Unsere Schwesterfirma Lubera hat diese Sorten in der Schweiz getestet und selektioniert. Aus der Sichtung von über 50 winterharten Citrus-Selektionen wird dieses Sortiment in Zukunft auch laufend erweitert werden.
Zitronen und die Winterhärte
Bei Zitronen liest man immer wieder die unterschiedlichsten Angaben. Da heißt es in dem einen Text mal „frosttolerant“ und einem anderen Text wiederum wird über „Frosthärte“ geschrieben. Im Grunde wird hier immer dieselbe Eigenschaft beschrieben. Denn sehr viele Citrus-Arten und -Sorten haben eine natürliche Toleranz gegenüber negativen Temperaturen. So sind in der Regel späte Frühjahrfröste oder frühe Herbstfröste von bis zu –2°C für die meisten gängigen Sorten und Arten kein großes Problem. Dies gilt vor allem für Zitronensorten.
Allerdings gilt es hier klarzustellen, dass die beschriebene Toleranz gegenüber leicht negativen Temperaturen nichts mit der gemeinten Winterhärte unserer Switrus® Citrus-Jungpflanzen zu tun hat. Die von uns als Switrus® klassifizierten Arten und Sorten haben eine reelle Winterhärte, das bedeutet, dass die Pflanzen und vor allem das Holz der Pflanzen auch längerfristigen Frost verkraften und im Frühjahr wie gewohnt austreiben. Selbstverständlich wird diese Winterhärt umso besser, als die Pflanzen älter sind und über einen stärkeren Holzkörper verfügen.
Bild: frisch gepflanzte Yuzu-Zitrone in einer geschützten Gartenumgebung
Diese Winterhärte kommt in einigen Zitrus-Arten ganz natürlich vor, als Anpassung und Überlebensstrategie in den entsprechenden natürlichen Verbreitungsgebieten der einzelnen Arten. Denn nicht alle Citrus-Arten wachsen in tropischen oder subtropischen Breiten. So ist das natürliche Verbreitungsgebiet der dreiblättrigen Orange – Poncirus trifoliata – im Einflussbereich des Himalayas.
Winterharte Zitruspflanzen im Hausgarten
Der Grundgedanke, warum sich eine winterharte Zitronenpflanze zulegt sind ist fast immer derselbe: man möchte die Exotik einer Zitronenpflanzen mit möglichst wenig Aufwand im eigenen Garten haben. Macht es unter dieser Überlegung dann wirklich Sinn, die winterharte Zitruspflanze als Kübelpflanze zu kultivieren? Diese Frage darf sich jeder gerne selber beantworten.
Selbstverständlich kann man auch alle unsere Switrus® Zitronen als Kübelpflanze kultivieren. Allerdings gilt es dann zu beachten, dass diese Kübelpflanzen dann genauso behandelt werden müssen wie alle anderen Kübelpflanzen auch. Sie müssen an einem hellen und frostfreien, aber auch nicht zu warmen, Ort überwintert werden. Mit dem Unterschied, dass man die Pflanzen nach dem Winter früher aus dem Winterquartier rausholen kann und dass die Pflanzen im Herbst länger draußen stehen bleiben können.
Grundsätzlich kann man schon sagen, dass unsere winterharten Switrus® Zitronen ausgepflanzt gehören. Im Großen und Ganzen betrachtet kommt bei unseren Switrus® Zitronen fast jeder Garten als Standort in Frage, bei der Einzelfallbetrachtung hingegen, wird es schon Unterschiede geben. Wie oben bereits angedeutet sollte man bei der Standortwahl zwischen immergrünen und sommergrünen Sorten/Arten unterscheiden.
Sommergrüne Switrus® Citrus-Jungpflanzen
Bei den sommergrünen Switrus® haben wir die aktuell nur die Dreiblättrige Orange – Poncirus trifoliata – und deren Sorten im Citrus-Jungpflanzen Sortiment. Der Laubfall dieser Gattung im Herbst ist eine der besten Winterschutzmaßnahmen im Pflanzenreich überhaupt. Der Laubfall hat zudem den Vorteil, dass die Blätter im Herbst in einem leuchtenden Gelb erstrahlen, bevor sie schließlich abfallen. Mit der ausgesprochenen Winterhärte von -20°C und weniger, ist die Dreiblättrige Orange eigentlich für jeden Gartenstandort zu empfehlen. Trotzdem sollte man den frisch gepflanzten Pflanzen in den ersten drei Wintern zumindest vor der starken Wintersonne schützen.
Bild: die laubabwerfende Dreiblättrige Orange, die Blüten erscheinen gleichzeitig mit dem Blattaustrieb
Immergrüne Switrus® Citrus-Jungpflanzen
Bei den immergrünen Switrus®-Arten und -Sorten, aktuell haben wir hier die Yuzu – Citrus x junos – im Citrus-Jungpflanzen Sortiment, sieht es mit dem Standort etwas anders aus. Wie oben bereits erwähnt, sind die immergrünen Switrus® weniger winterhart als die sommergrünen und benötigen deshalb auch einen deutlich milderen Standort. Weinbauregionen oder Regionen mit einem milden maritimen Klima sollten es schon sein. Im Einzelfall sind auch geschützte und vollsonnige hausnahe Standorte oder ein milder und geschützter Innenhof für immergrüne Switrus® zu empfehlen. Unabhängig davon, wie mild ein Standort letztendlich ist, sollte er stets in voller Sonne sein und hier ist es im Winter dann auch wichtig, die Pflanzen mit einem Vlies oder etwas Vergleichbaren vor zu intensiver Wintersonne zu schützen. Denn wie alle immergrünen Pflanzen, sind auch die immergrünen Switrus® anfällig für Wintertrockenheit. Darum empfiehlt es sich, den Wurzelbereich der Switrus® im Herbst mit einer dicken Schicht Laub vor dem kompletten durchfrieren zu schützen.
Bild: die winterharte und immergrüne Yuzu-Zitrone - Zitronen im Schnee bekommt man so wohl nur nördlich der Alpen zu sehen
Eine weiter Möglichkeit ist, die immergrünen Switrus® erst einige Jahre als Kübelpflanze zu kultivieren, bis die Pflanzen einen ausreichend starken Holzkörper besitzen. Und sie erst dann an den oben beschriebenen Standorten auszupflanzen, ebenfalls mit den beschriebenen Winterschutzmaßnahmen.
Standort und Winterschutzhinweise
Sommergrüne Switrus®
- Vollsonniger Standort, sonst keine weiteren Einschränkungen
- in den ersten drei Jahren nach der Pflanzung ein Winterschutz vor der Wintersonne
Immergrüne Switrus®
- milder Standort (Weinbauklima, mildes maritimes Klima)
- geschützter Standort (Innenhof, hausnah)
- Vollsonnig
- ein Winterschutz ist unablässig (Beschattung vor der Wintersonne)
- Wurzelbereich im Herbst mit einer dicken Laubschicht abdecken
- die Pflanzen in den ersten 3-5 Jahren als Kübelpflanze kultivieren und dann auspflanzen (mit allen notwendigen Winterschutzmaßnahmen)
Switrus® Citrus-Jungpflanzen
Bei unseren Citrus-Jungpflanzen, die wir unter der Marke Switrus® vertreiben, handelt es sich um winterharte Citrus-Arten, die sich sehr gut für die Kultur ausgepflanzt im Hausgarten eignen. Unsere Jungpflanzen liefern wir standardmäßig in unserem 60er-Jungpflanzentray. Alle angebotenen Jungpflanzen sind nicht veredelt, sondern wachsen auf eigener Wurzel. Durch unser etabliertes Produktionsverfahren stellen wir sicher, dass wir unseren Kunden sehr gleichmäßige und wüchsige Jungpflanzen anbieten können. Durch das ausgeprägte vegetative Wachstum in der Anzucht und in der späteren Fertigwareproduktion wird eine schöne buschige Fertigware erzielt. Von der Vermehrung bis zur Blüte bedarf es allerdings zwischen 3 und 5 Jahren. Durch jedes Umtopfen und jeden weiteren Winter wird diese juvenile Phase verkürzt und schließlich geht die Pflanze über ins generative Wachstum – sie beginnt zu blühen und zu fruchten.
Die sommergrünen Sorten im Switrus® Citrus-Jungpflanzen Sortiment
Poncirus trifoliata – Dreiblättrige Orange
Die Dreiblättrige Orange, manchmal auch Bitterorange oder Bitterzitrone genannt, ist die Citrus-Jungpflanze mit der höchsten Winterhärte. Wintertemperaturen von –20°C und weniger hält diese Art problemlos aus. Botanisch gesehen ist es zwar keine echte Citrus-Art, allerdings ist die Gattung Poncirus sehr eng mit der Gattung Citrus verwandt. Darum findet sie hier auch Erwähnung.
Bild: blühende Poncirus-Pflanze mit jungen Früchten
Von der Frucht her ist die Dreiblättrige Orange eine reine Verarbeitungsfrucht. Wie das Synonym „Bitterorange“ schon erahnen lässt, sind die Früchte alles in allem sehr bitter. Dazu kommen noch verhältnismäßig viele Kerne und harzige Öle in der Fruchtschale. Zu Marmelade verarbeitet erinnert das Ergebnis sehr an die englische Orangenmarmelade aus Citrus aurantium, allerdings noch etwas bitterer.
Bild: reife Poncirus-Frucht
Für die Marmeladen-Verarbeitung werden die Früchte weitestgehend von der Schale befreit, in Stücke geschnitten, mit etwas Wasser eingekocht und anschließend mit der gleichen Menge Gelierzucker zu Marmelade gekocht.
Aus gärtnerischer Sicht ist die Dreiblättrige Orange auch eine nennenswerte Veredelungs-Unterlage, eben wegen ihrer ausgesprochenen Winterhärte.
Kurzbeschreibung:
- Wuchs: sparriger Wuchs mit langen Dornen; sommergrün mit leuchtend gelber Herbstfärbung
- Blüten: blüht gleichzeitig mit dem Blattaustrieb; citrus-ähnliche Blüte, aber größer und attraktiver mit einem intensiven Duft
- Früchte: etwa 5 cm große, orangen-ähnliche Früchte; in Vollreife leuchten die Früchte in einem intensiven gelb; die Früchte fallen bei Reife – etwa im November – von alleine ab
- Winterhärte: einmal am Standort etabliert, sind die Pflanzen extrem winterhart – bis –20°C und weniger – in den ersten Wintern ist ein leichter Winterschutz, vor allem gegen die intensive Wintersonne, sinnvoll
- Verwendung: Verarbeitung zu Bitterorangen-Marmelade (nicht verwechseln mit dem englischen Original), die getrockneten Früchte finden auch als Gewürz ihre Verwendung.
‚Flying Dragon‘ (Poncirus trifoliata) - Gedrehte dreiblättrige Orange
Sehr auffällige Sorte der dreiblättrigen Orange. Mit den bizarr und verdreht wachsenden Trieben ist diese Sorte ein echter Hingucker in jedem Garten. Mit einem verhältnismäßig schwachen Wachstum ist Poncirus ‚Flying Dragon‘ auch für kleinen Gärten gut geeignet. In der Blütezeit, Attraktivität der Blüten unterscheidet sich die Sorte kaum von der eigentlichen Art. Dasselbe gilt auch für die Fruchtgröße, die Reifezeit sowie die Verwendung der Früchte.
Bild: Zierform der Dreiblättrigen Orange - 'Flying Dragon' mit korkenzieherähnlichen gedreht wachsenden Trieben
Kurzbeschreibung:
- Wuchs: eher schwachwachsend (250cm im Alter von 10 Jahren); bizarrer verdrehter Wuchs, lange Dornen an den Trieben; sommergrün mit leuchtend gelber Herbstfärbung
- Blüten: blüht gleichzeitig mit dem Blattaustrieb; citrus-ähnliche Blüte, aber größer und attraktiver mit einem intensiven Duft
- Früchte: etwa 5 cm große, orangen-ähnliche Früchte; in Vollreife leuchten die Früchte in einem intensiven gelb; die Früchte fallen bei Reife – etwa im November – von alleine ab
- Winterhärte: einmal am Standort etabliert, sind die Pflanzen extrem winterhart – bis –20°C und weniger – in den ersten Wintern ist ein leichter Winterschutz, vor allem gegen die intensive Wintersonne, sinnvoll
- Verwendung: Verarbeitung zu Bitterorangen-Marmelade (nicht verwechseln mit dem englischen Original), die getrockneten Früchte finden auch als Gewürz ihre Verwendung
Die immergrünen Sorten im Switrus® Citrus-Jungpflanzen Sortiment
Citrus x junos – Yuzu-Zitrone
Die Yuzu-Zitrone (Citrus x junos) mit ihrer relativen Winterhärte von etwa –9°C, kurzfristig sind auch tiefere Temperaturen möglich, ist in unserem aktuellen Citrus-Jungpflanzen Sortiment der beste Kompromiss zwischen Winterhärte und Fruchtqualität. Die Winterhärte dieser Art geht zurück auf die genetische Abstammung, entstanden ist die Yuzu-Zitrone aus einer Kreuzung Citrus ichangensis x Citrus reticulata var. austera (Ichang-Zitrone x Mandarine). Beide Arten haben von Natur aus eine gewisse Frosthärte, bei der Ichang-Zitrone kann man bereits von einer Winterhärte reden.
Bild: blühende Yuzu-Zitrone
In China wird die Yuzu-Zitrone bereits seit der Antike angebaut und in Japan wird diese Art ebenfalls seit mindestens 1.000 Jahren angebaut. In der traditionellen chinesischen und japanischen Küche wird überwiegend die Fruchtschale der Yuzu-Zitrone verwendet, da die Fruchtschale sehr reich an ätherischen Ölen ist. Gerade wegen dieser Eigenschaft wird die Yuzu auch viel in der Parfumindustrie verwendet.
Bild: reife Früchte der Yuzu-Zitrone
Seit einigen Jahren findet die Yuzu-Zitrone auch Einzug in der internationalen Gastronomie, hier vor allem auch in die gehobene Küche. Neben der hocharomatischen Schale wird in der westlichen Gastronomie allgemein und speziell auch in der „Haute Cuisine“ gerne der Saft der Yuzu-Früchte verwendet. Die Früchte sind grundsätzlich sehr saftig und der Saft ist ähnlich sauer wie von einer normalen Zitrone. Allerdings, und deswegen ist die Yuzu in der Gastronomie gerade so angesagt, ist der Geschmack doch deutlich komplexer im Vergleich zu einer herkömmlichen Zitrone und durch eine recht feine bittere Note wird der Geschmack nochmals interessanter.
Bild: Degustation der reifen Yuzu-Früchte - neben dem sauren und fein-aromatischen Saft kann auch die Fruchtschale zum Aromatisieren von Speisen verwendet werden.
Kurzbeschreibung:
- Wuchs: mittelstarker Wuchs, die auffällig feinen Blätter haben eine spitz-elliptische Form; die Yuzu-Zitrone ist immergrün und an den Blattacheln mit Dornen bewehrt
- Früchte: flach-runde Form; in den ursprünglichen Verbreitungsgebieten verfärben sich die Früchte von grün zu gelb bis hellorange; in Mitteleuropa bleiben die Früchte eher grün mit einem leichten gelbstich
- Winterhärte: winterhart bis zu –10°C, daher vorwiegend für mildere Klimabereiche geeignet (Weinbauklima) oder bei entsprechenden Mikroklima in einem geschützten Innenhof; ein Schutz vor zu intensiver Wintersonne ist dennoch sinnvoll
- Verwendung: in der Küche kann sowohl die Schale als auch der Saft verwendet werden; die Schale zum aromatisieren und der Saft wird verwendet wie herkömmlicher Zitronensaft, ist im Geschmack allerdings deutlich komplexer und intensiver.
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