Wir alle, Sie und wir, züchten, vermehren, produzieren Pflanzen, die Früchte tragen. Darauf sind wir mit gutem Recht stolz. Aber wenn wir in diesen Tagen zwischen durch die Nachrichten anschauen, dann kommt uns alles plötzlich bedeutungslos vor. Ja, wir vermehren, pflegen und liefern unsere Lubera Edilbes Jungpflanzen. In der Ukraine kämpfen die Ukrainerinnen und Ukrainer um ihr Leben. Sie kämpfen für ihre Freiheit, die auch die unsere ist. Sie schützen mit ihrem heldenhaften Einsatz und Ihrer Opferbereitschaft auch unsere Freiheit.
Für uns, die wir in den 60er Jahren geboren wurden, war der Eiserne Vorhang noch erlebte Realität. Dessen Fall ein entscheidendes Lebensereignis, ein Freiheitserlebnis. Und als Gärtner waren wir geneigt, den Slogan „Schwerter zu Pflugscharen“, zumindest sympathisch zu finden. Was könnte uns näherliegen, so dachten wir, als Waffen gegen den Spaten zu tauschen. Dies ist die böse Ironie der russischen Verbrechen, dass wir wieder lernen müssen, ohne Schwerter wird es nicht gehen.
Als Gärtner machen wir keine Politik. Hier geht es eigentlich nicht um Politik, sondern um Verbrechen. Wir werden deswegen den Spaten nicht zur Seite stellen, aber wir müssen öffentlich und klar unsere Bewunderung für den Kampf der Ukrainerinnen und Ukrainer zum Ausdruck bringen. Sie haben dafür jede Unterstützung verdient und zwar nicht nur durch entsprechende Absichtserklärungen, sondern durch Taten.
Als Lubera Edibles werden wir und auch im Namen unserer Mitarbeiter (ja und es sind auch Ukrainerinnen und Ukrainer darunter!), in dieser Woche 5.000 € für die Ukraine-Hilfe spenden. Ziel ist die Unterstützung von Rotary beim Kauf von Krankenwagen. Diese werden dringend benötigt aufgrund der vielen Verletzten und Erkrankten, aber schlicht und ergreifend auch deshalb, weil auch Krankenwagen ein Opfer der russischen Aggression sind. Durch persönliche Kontakte zu den Helfern vor Ort, stellen wir sicher, dass der Krankenwagen auch wirklich dort ankommt, wo er Hilfe leisten kann. Unsere Schwesterfirma Lubera AG stellt ebenfalls in dieser Woche 10 % des Wochenumsatzes für die Ukraine-Hilfe bereit. Wir hoffen dort auf 15-25.000 € Spendenerlös.
So, und jetzt Ärmel hochgekrempelt, gärtnern wir gemeinsam weiter. Das Frühjahr wartet schließlich nicht auf uns Menschen, die sich wieder mal nicht einig sind. Die Natur gibt uns Ihren Takt vor, wir Gärtner folgen und bleiben optimistisch.
Es lebe die Freiheit, es lebe die Ukraine!