Süsskartoffeln, Ipomea batatas gehören international zu den wichtigsten Nutzpflanzen. Nach Erntemenge besetzen sie den 15. Platz aller Nutzpflanzen, bei den Erdfrüchten sind sie nach Kartoffeln und Maniok/Cassava auf dem 3. Rang. Ihr genetischer Ursprung und damit auch der Ort der grössten Diversität befindet sich im subtropischen bis tropischen Mittelamerika, aber daneben gibt es genetische Zentren auch im Südamerika (Peru) und in Polynesien, wo die grossen Erdfrüchte auf ihrer Reise in die Welt Station machten. Wie genau die Süsskartoffeln nach Polynesien gelangten, ist bis heute nicht ganz geklärt. Sicher ist aber, dass die Maori schon lange Süsskartoffeln kultivierten und assen, als Captain Cook Neuseeland entdeckte. Offensichtlich waren also die Ipomea batatas im Pazifik doch noch weitergekommen.
Die europäischen Eroberer Mittel- und Südamerikas, vor allem die Spanier und die Portugiesen verbreiteten dann die Knollen sehr schnell in Afrika, und in Südostasien, China und Japan, wo sie heute am verbreitetsten sind und zur selbstverständlichen täglichen Nahrung gehören sowie als Rohstoff für diverse Lebensmittel und auch als Tierfutter eingesetzt werden (Erdfrüchte und das immense Trieb- und Blätterwerk). China ist mit Abstand das grösste Produktionsland für Süsskartoffeln (mit ca. 60% der weltweiten Gesamtmenge), danach folgen einige afrikanische Länder, an der Spitze Nigeria und Malawi.
Wie aber kann die Süsskartoffel in europäischen Gärten und im europäischen Anbau heimisch oder noch heimischer werden? Dies ist die Ausgangsfrage, zu der wir in diesem Artikel einige Antworten skizzieren möchten. Dabei zeigen wir auch die ersten Resultate der Lubera-Süsskartoffelzüchtung auf.
Warum wir bei Lubera Süsskartoffeln züchten…
Bild: Das Züchtungsfeld bei Lubera mit den aktuellen Süsskatoffel-Sämlingen (hier direkt nach der Rodung)
Bild: Süsskartoffeln soweit das Auge reicht - die diesjährigen Sämlinge warten auf die Bonitur
Beginnen wir beim Grundsätzlichen: Aus Ernährungssicherheitsgründen ist es sicher interessant, neben der dominierenden Kartoffel eine zweite wichtige Wurzelfrucht für Europa zu entwickeln. Ganz so hochgestochen sind unserer Ziele allerdings nicht: Wir sind schon froh und zufrieden, wenn es uns in der Lubera Züchtung gelingt, die Süsskartoffel stärker in den Gärten und im Nischenanbau zu etablieren – und für die europäischen oder genauer mitteleuropäischen Umweltbedingungen fitter zu machen. Es geht aber bei der Züchtung nicht allein um die Pflanze selber, sondern letztlich um ihre Beziehung zum Konsumenten und Gärtner. Hier hat Ipomea batatas sicher einen Startvorteil, da die Blätter, Blattfarben und Blattformen und teilweise auch die Blüten einen enormen Zierwert haben, der die Verwendung im Garten noch interessanter macht.
Die Süsskartoffelzüchtung für den Westen, also für Nordamerika und Europa wird dominiert von der LSU, der Louisiana State University. Von La Bonte stammen die meisten Sorten, die aktuell in Europa angebaut werden. Die Prägung durch den amerikanischen Markt ist dabei gut sichtbar: Es scheint tendenziell ein Hauptziel der Züchtung zu sein, die Süsskartoffel kartoffelähnlicher zu machen, Zucker wird eher reduziert, ein Hauptziel ist auch die Züchtung von Sorten, die beim Frittieren weniger Fett aufnehmen.
Als Grundhypothese für unsere Züchtung sehen wir die Süsskartoffel für den Garten und für den Nischenanbau dagegen eher als hochstehendes, spezielles und extrem vielseitige einsetzbares Gemüse, dem wir möglichst viele Individualität und Diversität mitgeben möchten: Verschiedene Farben in der Schale und beim Fruchtfleisch, Aromen und Geschmäcker, die wir so bei den Erdfrüchten noch nicht kennen.
Ziele der Süsskartoffelzüchtung für den europäischen Garten
Was aber genau wollen wir mit der Züchtung bei Lubera erreichen, und ist es überhaupt möglich, die Süsskartoffel, eine subtropische bis tropische Pflanze noch mehr den gemässigt-nördlichen Klimazonen anzupassen? Glücklicherweise zeigt die Süsskartoffel grundsätzlich eine im Vergleich zu anderen Kulturpflanzen starke Pflanzen-Umwelt-Abhängigkeit, aber damit eben auch eine überraschend grosse Anpassungsfähigkeit. Dies liegt sicher auch in der genetischen Struktur der Süsskartoffel begründet, die hexaploid ist, also über einen 6-fachen Chromosomensatz verfügt. Dies macht zwar das gezielte und bis ins Detail geplante Züchten nach mendelschen Regeln fast unmöglich; umgekehrt muss man diese Genetik aber auch als Chance, als Möglichkeit sehen: Wir betreiben in der Süsskartoffelzüchtung letztlich einen gigantischen Zufallsgenerator, der die auf 6 Strängen organsierten Gene immer wieder neu zusammenwürfelt und unendlich viele unvorhersehbare Kombinationen generiert, die dann auf ihre Eignung – für den Garten und für das nördlich gemässigte Klima – getestet werden können. Auf der Reise von Mittelamerika über Südamerika, Polynesien, Neuseeland, China und Japan und zurück nach Europa hat Ipomea batatas schon mehrfach beweisen, dass mit ihr fast alles möglich ist.
Bild: Was bei der Züchtung herauskommt, erfährt man erst nach der Ernte - die allerersten gerodeten Pflanzen in diesem Jahr sehen gar nicht so schlecht aus
Bild: Auch sowas gibt es in der Züchtung, zwei vollkommen unterschiedliche Erscheinungsbilder aus derselben Kreuzung
Bild: Kompaktwachsende Sorten sind auch bei den Süsskartoffeln interessant - zu sehen ist die gesamte Pflanze, wie sie sich innerhalb von 5 Monaten nach der Pflanzung entwickelt hat - diese ist allerdings nicht interessant, da es keinen brauchbaren Ertrag gegeben hat.
Im Einzelnen interessieren uns bei der Süsskartoffelzüchtung vor allem folgende Ziele:
- Anpassung ans mitteleuropäische, gemässigte bis nördliche Klima. Louisiana, die Heimat der meisten aktuellen Sorten hat eine Jahresdurchschnittstemperatur von ca. 18°C. Die Durchschnittstemperatur bei uns beträgt ca. 10°C
- Diversität der Wuchs- und Blattformen (Zierwert) und Vielfalt bei den Fruchtfarben und Fruchtaromen
- Tendenziell wollen wir die Süsskartoffel nicht auf die Kartoffel hinbewegen (als stärkehaltiges Grundnahrungsmittel), sondern eher davon entfernen: Eine Süsskartoffel soll süss und schmelzend in der Textur sein, und nicht mehlig und berstend vor Stärke.
- Verstärkung der gesunden Inhaltsstoffe, der Karotinoide (gelbe, orange Sorten) und der Anthocyane (rote Farbstoffe) sowie begleitender Inhaltsstoffe, bei hoher degustativer Qualität. Wir wollen keine Nutzpflanze als Medizin züchten, sondern eine Genusspflanze, die auch noch gesundheitlich positive Auswirkungen haben kann.
- Effizientes Blatt-Frucht-Verhältnis: Sowohl für den Anbau im kleinen Hausgarten als auch in Töpfen auf Balkon und Terrasse ist es erstrebenswert, die immense Vegetation der Süsskartoffel etwas zu beschränken. Ideal wäre es, wenn wir Sorten finden können, die auch mit weniger Laub gleich wurzelproduktiv wie die Ertragsorten sind. Das gleiche Bedürfnis gibt es übrigens auch im Erwerbsanbau, wo die Blattmasse und Triebausdehnung die Kulturmassnahmen beeinträchtigen kann.
- Die Süsskartoffelknollen sind laterale Speicherwurzeln, die meist von den Nodien der unterirdischen Hauptachse der Süsskartoffelpflanze ausgehen und sich zu einem Knollenorgan verdicken. Optisch kann man sich das gut wie eine Art Bananenbüschel vorstellen, das unterirdisch entsteht. Wir wünschen, dass diese Speicherwurzeln möglichst kompakt an der Hauptachse entstehen, glatt und einheitlich sind, keine weiteren Wurzeln ausbilden und auch nicht weiter verzweigen. Die Bruchstelle zur unterirdischen Hauptachse soll möglichst klein und abgegrenzt sein, um die Gefahr von Fäulnis zu minimieren.
- Shelflife: Leider haben die Süsskartoffeln nicht das beste Shelflife. Nur mit einem aufwändigen Curingverfahren (Warmlagerung zu Beginn der Lagerzeit, um die Korkschicht der Fruchtschale zu verstärken und so den Schutz der Wurzelknolle zu verbessern) entwickeln sie eine dickere Schale, mit der sie sich dann auch länger lagern lassen. Da aber im Hausgarten in der Regel schnell konsumiert wird und da man auch frühe Sorten ab Mitte September bis in den November hinein kontinuierlich roden und verarbeiten kann, hat dies bei uns vorerst keine erste Priorität.
Bild: So soll das Ergebnis aussehen! Eine Viehlzahl mittelgrosser Knollen die schön unter der Pflanze verteilt sind und nur an einer kleinen Stelle mit der Wurzel verbunden sind.
Bild: Die Sollbruchstelle zwischen der eigentlichen Speicherknolle und der Pflanze
Bild: Im Idealfall gibt es beim Ablösen der Knolle von der Pflanze nur eine kleine Verletzung
Schwierigkeiten bei der Süsskartoffelzüchtung
Per aspera ad astra – nur über Schwierigkeiten kann man grosse Ziele und die Sterne erreichen. Das gilt natürlich auch für die Süsskartoffeln: Die kompliziert genetische Struktur mit dem 6-fachen Chromosomensatz habe ich schon erwähnt. Dazu kommt, dass die meisten Genotypen und Sorte der Ipomea batatas selbstunfruchtbar sind; dies führt als Vorteil einerseits dazu, dass die Diversität noch zunimmt (weil die Befruchtung und Samenbildung nur durch fremden Pollen zustande kommt), andererseits sind Selbstungen und damit die Entwicklung von Inzuchtlinien nur sehr schwer möglich. Als wir vor einigen Jahren mit der Süsskartoffelzüchtung begannen, zeigte sich aber schnell ein grösseres, viel praktischeres Hindernis: Die Süsskartoffeln stammen wie schon oben erwähnt aus Mittelamerika und Südamerika, also wie viele andere südamerikanische Wurzelfrüchte letztlich aus der äquatorialen Region mit einem regelmässigen Kurztag von 12 Stunden. Das bedeutet bei uns: Die Süsskartoffel blüht vor allem eben auch im Kurztag, das heisst im Herbst, wo die Samen kaum mehr abreifen können.
Bild: Süsskartoffelzüchtung bei Lubera in einer insektensicheren Umgebung, nur so lässt sich eine bewusste und kontrollierte Kreuzung durchführen.
Hinzu kommt eine weitere Schwierigkeit: Die Domestikation der Süsskartoffel hat naturgemäss die Bildung der unterirdischen reproduktiven Organe, der Speicherwurzeln favorisiert – und das ging tendenziell zulasten der oberirdischen reproduktiven Organe, der Blüten. Viele Süsskartoffel-Sorten bilden also grundsätzlich nur ungerne und nur wenige Blüten aus. Diesen Effekt können wir öfter bei Kulturpflanzen beobachten, die über 2 verschiedene Hauptstrategien zum Überleben verfügen. Wird durch die Domestikation eine Strategie bevorzugt behandelt und gestärkt, verkümmert die zweite Strategie, in unserem Fall die Vermehrungsfähigkeit über die sexuelle Vermehrung, die Blütenbildung, die Befruchtung der Blüten und die Samenbildung.
Jedenfalls war dies eine der wichtigsten Hürden, die unser Züchter Moritz Köhle beim Start des Süsskartoffelprogramms zu überwinden hatte; unterdessen bringt er die grösste Mehrheit unserer Bibliothek von knapp 40 Sorten zum Blühen und auch zur Produktion von keimfähigen Samen. Wir wissen auch genau, wo wir Moritz suchen müssen, wenn wir ihn brauchen: Die Wahrscheinlichkeit, dass er da gerade im Gewächshaus die nur eintägigen Süsskartoffel-Blüten streichelt und befruchtet, ist sehr gross…
Bild: Unser Züchter Moritz Köhle hat es geschafft, nahezu alle Süsskartoffelpflanzen zum Blühen zu bringen
Süsskartoffeldiversität – bei Wuchs, Blattformen, Blattfarben
Es ist eine wahre und nachhaltige Freude, die Sämlingsreihen bei den Süsskartoffeln schon im Sommer und im frühen Herbst abzugehen. Was für eine Diversität der Blattfarben, Triebfarben und Wuchsformen. Es gibt wirklich auch Sorten/Genotypen die nur 30-40cm weit wachsen, daneben aber eine Mehrzahl von Sortenkandidaten, die schnell 1 m2 Land und mehr überwuchern (und somit die Unkrautbekämpfung gleich selber übernehmen). Aufgrund unserer ersten Resultate wird es möglich sein, noch ertragreiche Ziersorten zu entwickeln oder noch besser umgekehrt die Hochertragssorten mit zusätzlichen Ziermerkmalen im Blattwerk auszurüsten.
Bilder: Auch die Diversität innerhalb einer Sämlingspopulation ist schon enorm, fast jede Pflanze sieht anders aus.
Wurzeln und Würzelchen
Die Süsskartoffelknollen stellen letztlich nur verdickte Speicherwurzeln dar, die sich neben den Feinwurzeln entwickeln, die für Wasser- und Nährstoffversorgung zuständig sind. Sie entstehen meist aus den Nodien der unterirdischen Sprossachse der Süsskartoffel. Am schönsten und auch am besten erntbar und verarbeitbar sind mittelgrosse, längliche bis ovale Wurzeln, die nahe an der Basis der Pflanze ansetzen und fast wie eine Bananenrispe an gerodeten Pflanzen und am Wurzelstrunk hängen. So können sie leicht und mit wenig Aufwand abgetrennt, vereinzelt und weiterverarbeitet werden. Eine solche Wurzelfruchtstruktur hat auch den Vorteil, dass so recht enge Pflanzabstände möglich sind und dass die Sollbruchstellen (und damit die Eintrittspforten für Krankheiten reduziert werden.
Bild: Optimales Wurzelbild - wenige Feinwurzeln mit gut entwickelten Speicherknollen
In einer Züchtungspopulation ist selbstverständlich aber auch alles andere als die gewünschte Wurzelstruktur und Anordnung zu beobachten: Es gibt Genotypen, die ausschliesslich Feinwurzeln ausbilden und die Ausbildung von Speicherwurzeln verweigern; es gibt Genotypen, die nur die Zwischenform der Bleistiftwurzeln ausbilden, andere bilden röhrenartige überlange Speicherwurzeln die für die Ernte und Verarbeitung ebenfalls nicht ideal sind
Bild: Suboptimales Wurzelbild - viele Feinwurzeln mit wenigen, unterentwickelten Speicherknollen
Süsskartoffeldiversität bei der Schalenfarbe und im Fruchtfleisch
Bei der Süsskartoffel werden (ähnlich wie bei der Kartoffel) die Schalenfarbe und die Fleischfarbe genetisch weitgehend separat ausgesteuert. Es ist also durchaus möglich oder sogar wahrscheinlich, eine äusserlich rot-violette Knolle mit violettem Fruchtfleisch zu finden. Aussen wie innen gibt es fast alle Schattierungen von weiss, creme, gelb, orange, orangerot bis dunkelviolett. Dazu kommen auch gemischte Farben oder Fleischstrukturen, bei denen die äussere und die innere Schicht unterschiedliche Färbungen aufweisen (ebenfalls ähnlich wie bei der Kartoffel). Neben der Diversität und Vielfalt möchten wir vor allem auch besserschmeckende, ertragreichere und auch geschmacklich diversere violette Sorten entwickeln, da die Anthocyane einen hohen Gesundheitswert haben (Oxidationshemmer).
Bilder: Die Farbenvielfalt der weissfleischigen Süsskartoffeln - obwohl alle gezeigten Selektionen innen weiss sind, variiert die Farbe der Schale recht stark
Bild: Wer hätte gedacht, dass sich unter so einer intensiv rot-violetten Schale so eine intensiv orangefarbene Knolle verbirgt
Bilder: Die Vielfalt der Farbkombinationen (innen & aussen) findet kaum Grenzen
Bilder: Auch bei den Selektionen mit violetrfarbenen Knollen zeigen sich unterschiedliche Intensitäten der Färbung bzw. Marmorierung
Diversität der Fruchttextur und des Fruchtgeschmacks
Die Degustation von Süsskartoffelsorten ist – man kann es gar nicht anders ausdrücken – eine wahre Freude! Und eine Herausforderung für Zunge, Gaumen und Sprachvermögen Es soll ja nicht nur geschmeckt, gerochen und geschnalzt werden, schliesslich und endlich müssen die Resultate auch in Worte gefasst werden. Wie also können Süsskartoffeln schmecken? (Vorausgeschickt sei, dass wir zu Degustationszwecken Süsskartoffelscheiben von ca. 1cm Dicke im Backofen weich garen und dann lauwarm degustieren.)
Bilder: Die ersten Degustationsrunden
Zuerst nehmen wir sicher die Textur wahr, sie kann körnig bis mehlig, auch eher trocken sein, dies bei Sorten und Genotypen mit einem hohen Trockensubstanzanteil. Angenehmer sind feuchtere Sorten, die sich fein und nicht körnig anfühlen und die auf der Zunge schmelzen. ‘Sämig’ wäre auch ein Wort, wobei der Süsskartoffelbrei im Mund zähflüssiger ist als eine Suppe oder Sauce (die ja auch sämig sein können). Nach der Textur nehmen wir als zweites sicher den Zucker wahr, der sich im Koch- und Garvorgang aus den Stärkereserven noch verstärkt. Vor allem Sorten für das Frittieren sind zuckermässig eher reduziert, wir aber möchten die Süsskartoffel eher entfernt von der Kartoffel positionieren und bevorzugen tendenziell süssere Sorten. Dabei geht es nicht darum, Zucker in Mengen anzuhäufen, sondern auch zusätzliche Geschmackseigenschaften zu verstärken. Süsskartoffeln können gemüsig schmecken, was zum weiteren Würzen einlädt; vor allem gelb- und orangefleischige Sorten können auch 'süssgemüsig' sein, mit klaren Anklängen an Karotten, manchmal auch an Maronen. Wir finden aber auch Sorten mit blumigen und fruchtigen Aromanoten. Auffällig sind einige Sorten, die geschmacklich an Litschi erinnern. Und wie wäre es mit schwarzer Schokolade? Wir haben violettes Züchtungsmaterial mit einem deutlichen Geschmack von schwarzer Schokolade (inklusive des bitteren Nachgeschmackes) und auch von brauner Schokolade gefunden…
Bild: Zwei Drittel vom Degusationsteam: Magda Kobelt und Frederik Vollert. Der Dritte im Team, Markus Kobelt, ist hinter der Kamera
Wie geht es bei der Lubera Süsskartoffelzüchtung weiter
Wir stehen bei der Süsskartoffelzüchtung zwar nach einigen Jahren erst am Anfang, aber wir sehen bereits die ersten Resultate. Im Frühjahr werden wir auf Lubera.com eine kleine Serie von echt-süssen Süsskartoffeln einführen. Ein zweiter Sortenschub wird dann in ca. 2-3 Jahren zur Verfügung stehen, hier sind verbesserte Ziersorten mit mehr Aroma und Ertrag zu erwarten, aber auch einige neue Geschmackssorten im ganzen Farbenspektrum, vor allem aber im dunkelvioletten Bereich. Aufgrund des mitteleuropäischen Züchtungsstandortes in Rheintal, in der Schweiz, selektionieren wir automatisch Sorten, die mit einem auch im Sommer kühleren, regnerischen Klima zurechtkommen und früh erntereif sind. Unser Ziel ist es, Sorten zu züchten, die ab Anfang bis Mitte September geerntet werden können, die aber im Gartenanbau auch länger im Boden bleiben können, dabei an Gewicht zunehmen und nicht zu faulen und wieder auszutreiben beginnen. Die Diversität dieser wunderbaren Wurzelfrucht hält noch unendlich viele Geheimnisse bereit, die züchterisch erst aufgedeckt werden müssen.
Bild: Die Süsskartoffelzüchtung geht weiter - ein Teil der in diesem Jahr gewonnenen Süsskartoffelsamen
Bild: Nahaufnahme der Süsskartoffelsamen