Erfahren Sie hier mehr über das Lubera Edibles-Sortiment an Wildobstjungpflanzen.
Per Definition versteht man unter Wildobst Obstarten, die nur gering züchterisch bearbeitet worden sind. Da der Übergang zum Kulturobst aber recht fließend ist, ist eine genaue Trennung vielfach überhaupt nicht möglich. Oftmals sind die Wildobt-Früchte reine Verarbeitungsfrüchte. Allerdings nicht alle. So gibt es durchaus Früchte, die sich sehr gut zum Frischverzehr eignen.
Darüber hinaus sind die Pflanzen nicht nur zum Abernten wertvoll. Vielmehr haben die Wildobst-Pflanzen auch einen hohen ökologischen Wert, sei es im Frühjahr als Bienenweide oder ab Sommer als Vogelnährgehölz.
Unser aktuelles Sortiment an Wildobstjungpflanzen im Überblick
In den letzten Jahren konnten wir dieses Nischensortiment stets durch Neueinführungen erweitern und sind jetzt schon in der Lage eine ganze Reihe an Arten und Sorten anzubieten. Diese möchten wir Ihnen nachfolgend gerne vorstellen.
Schwarzer Holunder – Sambucus nigra
Je nach Region auch Holler, Holder oder schwarzer Flieder bezeichnet, zeichnet sich der Holunder durch seine Robustheit und Anspruchslosigkeit aus. Von der küchenseitigen Verwertung her, ist der Holunder fast ausschließlich für die Verarbeitung geeignet, sowohl die Blüte als auch die Früchte. Ja nach Sorte ist der Zierwert als sehr hoch einzuschätzen.
Haidegg 17 – ist eine starkwachsende und ertragreiche Holunder Sorte, diese Nummernselektion zeichnet sich durch sehr große Blütendolden aus, worauf auch der hohe Ertrag dieser Sorte basiert.
Black Beauty – ist eine rotlaubige Sorte und hat damit einen ganz besonderen Zierwert. Zusätzlich zum roten Laub haben die Blüten zu Beginn eine auffällige rosa Färbung, was einen ganz besonderen Kontrast zum blutroten Laub bietet. Zum Ende der Blüte sind die Blüten dann fast reinweiß. Die Früchte und Blüten dieser Sorte können ganz normal verwendet/verarbeitet werden.
Bild: rotlaubiger Holunder 'Black Beauty'
Maulbeeren – Morus sp.
Maulbeeren bringen den gewissen mediterranen Flair in den Hausgarten. Sie sind einige der wenigen mediterranen Pflanzen, welche auch nördlich der Alpen gut gedeihen. Für den Anfang haben wir uns in unserem Sortiment vor allem auf die nicht so starkwachsenden Sorten konzentriert. Allerdings arbeiten wir schon jetzt daran, unser Sortiment zu erweitern.
Maulbeeren sind vor allem für den unmittelbaren Frischverzehr geeignet, da sich die weichen Früchte kaum lagern lassen. Allerdings lassen sie sich auch genauso gut, zu den unterschiedlichsten Speisen verarbeiten.
Mulle – ist eine neuere Sorte, die in Schweden selektioniert worden ist. Sie zeichnet sich durch eine sehr gute Frosthärte und einen eher kompakteren und gut verzweigten Wuchs aus. Die kleinen, schwarzen und sehr süßen Früchte reifen lange folgernd an Juli den ganzen Sommer über.
Bild: Morus 'Mulle'
Mojo Berry® – ist ebenfalls eine, im Verhältnis, eher kompaktwachsende Maulbeere. Diese Sorte ist bereits in jungen Jahren überaus reichfruchtend und bildet eine Vielzahl mittelgroßer, schwarzer und fruchtig-süßer Früchte aus.
Goji – Lycium sp.
Vor einigen Jahren hat diese eigentlich alte Bekannte, damals noch unter dem Namen „Bocksdorn“ als Autobahnbegrünung bekannt, einen wahren Neuanfang erlebt. Dieses Mal als gesundmachende Vitaminbombe. Doch nach dem ersten Hype kam die Ernüchterung, vielfach wurde alles an Pflanzen verkauft, was sich finden ließ, ganz egal was sich wirklich dahinter verbarg. Aus diesem ganzen Durcheinander haben wir zwei erfolgversprechende Sorten selektioniert. Je nach Sorte sind Goji sowohl für den Frischverzehr als auch für die Verarbeitung geeignet.
Instant Success® – ist eine sehr schnell fruchtende Sorte die bereits im Pflanzjahr den ersten Ertrag bringen kann. Dabei wächst diese Sorte nur halb so stark wie andere Sorten. Der Geschmack dieser inhaltsstoffreichen Vitalbeere ist herb-süsslich mit einem bitteren aber auch leicht scharfen Beigeschmack nach unreifen Tomaten oder Paprika.
Bild: Goji 'Istant Success'
Sweet Success® – ist eine starkwachsende und reichfruchtende Sorte. Wie es der Sortenname bereits sagt, hat diese Sorte einen recht süßen, leicht herben Geschmack. Dadurch auch gut zum Frischverzehr geeignet.
Apfelbeere – Aronia melanocarpa
Die Apfelbeere ist ein aus Nordamerika stammendes Wildobst. Welches bereits Anfang des 20. Jahrhunderts nach Osteuropa gekommen ist. Dieser äußerst robuste und winterharte Strauch wächst bis zu einer Höhe von etwa 1,5 – 1,8 m und wird dabei etwa 1 m breit.
Durch die sehr üppig vorhanden weißen Blüten mit ihren roten Staubgefäßen haben die Apfelbeeren einen ganz besonderen Zierwert, welcher nur noch durch die feuerrote Herbstfärbung übertroffen wird. Die kleinen – mittelgroßen Früchte sind fast ausschließlich zur Verarbeitung geeignet, nur ganz hartgesottene nehmen die Früchte auch zum Frischverzehr.
Rubina(S) – hat mittelgroße, schwarzviolette Früchte. Die Früchte besitzen einen herb-süssen Geschmack und sind in Vollreife immer noch leicht adstringierend, dies liegt vor allem an den hohen Gehalt an Inhaltsstoffen.
Bild: Aronia 'Rubina'
Viking – hat in Vergleich die leicht kleineren Beeren. Diese Sorte ist mittelstarkwachsend und bildet Sträucher mit einer Endhöhe von knapp 2 m.
Sanddorn – Hippophae rhamnoides
Der Sanddorn ist grundsätzlich eine sehr robuste und anspruchslose Pflanze, daher wird sie auch den Pionierpflanzen zugeschrieben. Der Sanddorn kommt sowohl mit trockenen als auch feuchteren Standorten zurecht, allerdings sollte der Boden im eine leicht erhöhten pH-Wert haben. Zudem ist der Sanddorn eine zweihäusige Pflanze, somit werden für einen Ertrag eine weibliche und eine männliche Pflanze benötigt.
Tytti – ist eine sehr kompaktwachsende weibliche Sorte, welche in Finnland gezüchtet worden ist. Auf Grund dieser Herkunft hat diese Sorte eine ganz besondere Winterhärte. Die Früchte reifen bereits Mitte/Ende August.
Bild: kompaktwachsender Sanddorn 'Tytti'
Tarmo – wurde ebenfalls in Finnland gezüchtet und ist die männliche Befruchter-Sorte für ‚Tytti‘. Allerdings ist diese Sorte auch für andere weibliche Sorten als Befruchter geeignet.
Pogauner – Prunus domestica subsp. insititia
Die Pogauner ist eine Wildpflaumenspezialität aus dem fränkischen Einzugsbereich, allerdings ist diese Pflanzenart auch in anderen Teilen Deutschlands und Europas bekannt. So ist ein weiteres deutsches Synonym für diese Sorte ‘Pfälzer Maschen’ und auf den britischen Inseln ist diese Pflanzenart unter dem Begriff ‘Damson/Damson plum’ bekannt. In Franken wird die Pogauner überwiegend für die Destilat-Erzeugung verwendet. Allerdings ist sie auch gut für den Frischverzehr geeignet.
Die blauen und bereiften Früchte haben eine zwetschgen-ähnliche Form, haben jedoch nicht deren Grösse, und reifen etwa ab Anfang/Mitte August. Die Pflanzen wachsen zu einem grossen Strauch, bzw. zu einem kleinen Baum heran.
Haferschlehe – Prunus domestica subsp. Insititia
Die Haferschlehe ist, ebenfalls wie die oben beschriebene Pogauner, eine Wildpflaumenspezialität und bildet einen gutverzweigten Großstrauch, welcher nur sporadisch Triebdornen ausbildet. Die kugelig-runden dunkelblauen Früchte sind im Allgemeinen grösser als bei der gewöhnlichen Schlehe, aber deutlich kleiner als Früchte der Pogauner. Die Haferschlehe reift etwa Mitte August und schmeckt dann, auch abhängig von der direkten Sonneneinstrahlung, mal süßer und mal eher herb-säuerlich.
Wohin entwickelt sich das Sortiment an Wildobstjungpflanzen? – Ein kleiner Blick in die nahe Zukunft
Damit Sie mit Ihrem Sortiment auch weiterhin wettbewerbsfähig bleiben, arbeiten wir stets daran unser Sortiment zu erweitern oder, wo sich die nötigen Potenziale bieten, auch zu ersetzen. Jedes Jahr testen wir neue Wildobst-Sorten und Selektionen auf Ihre Eignung für den Hausgarten. Die interessantesten davon möchten wir Ihnen nachfelgend gerne vorstellen.
Bitte beachten Sie, dass sich diese Neuheiten zurzeit noch in der Testphase befinden und keine Jungpflanzen davon zur Verfügung stehen.
Sanddorn (Hippophae rhamnoides)
Bild: reife Sanddorn-Früchte am Strauch
Im ersten Abschnitt haben wir Sie über unser aktuelles Sanddorn-Sortiment informiert, dies soll aber noch nicht alles gewesen sein. Zurzeit arbeiten wir der Einführung neuer Sorten. Dabei handelt es sich vor allem um normalwachsende Sorten, welche zum Teil dornenlos sein werden oder gar für den Frischverzehr geeignet sein werden, selbstverständlich auch mit einer passenden Befruchtersorte
Kompakte Sauerkirschen (Pr. fruticosa x Pr. cerasus)
Eine sehr spannende neue Obstart sind die kompakten Sauerkirschen. Anders als bei den normalen Sauerkirschen können die kompakten Sauerkirschen sehr gut als Strauch erzogen und auch gehalten werden. Dies liess sich erst durch die Einkreuzung der kompaktwachsenden Prunus fruitcosa gewährleisten. Das ergibt im Hausgarten einen ganz neuen Ansatz, nämlich die Straucherziehung einer eigentlich baumartig wachsenden Obstart.
Maulbeeren (Morus sp.)
Bild: Maulbeere 'Zickzack'
Bei den Maulbeeren haben wir uns zu Anfang auf die Einführung schwächer wachsender Sorten konzentriert. Nun konzentrieren wir uns auch auf die Etablierung stark-/baumartig wachsender Maulbeersorten. Wie zum Beispiel die Sorte ‘Illinoise Everberaring’ mit ihren grossen und aromatisch-süssen Früchten oder die Sorte ‘Zickzack’ mit ihrem interessanten Zickzack-Wuchs.
Felsenbirne (Amelanchier sp.)
Bild: großfrüchtige Felsenbirne
Die Felsenbirne ist ein sehr interessantes Gehölz, auch gerade für den Hausgarten, da sie neben den offensichtlichen Wert als Fruchtpflanze auch im Jahresverlauf einen sehr hohen Zierwert ausweist. Im Frühjahr mit der allzu üppigen Blütenpracht gefolgt von dem kupferfarbenen Austrieb. Im Sommer entwickeln sich dann die süssen und schmackhaften dunkelblauen Beeren. Und im Herbst überrascht die Felsenbirne mit einer aussergewöhnlich intensiven Herbstfärbung.