Unsere Yacon-Jungpflanzen und Sorten stellen eine neue Gemüseart in der Sortiments-Gruppe „Fruits of he Roots®“ dar. Die Yacon-Jungpflanzen können wir Ihnen neu ab dem Frühjahr 2021anbieten. Wie bei Kartoffeln und Oca handelt es sich bei Yacon um eine aus Süd-Amerika, aus den Hochlagen der Anden, stammende Pflanzenart mit essbaren Knollen, die schon bei den Inkas angebaut wurden. Zwar haben Yacon im gewerblichen Anbau in Europa nahezu keine Relevanz, dennoch handelt es sich hierbei um eine interessante Pflanze und ein noch interessanteres Gemüse. Lassen Sie sich im folgenden Text von dieser alten aber gleichzeitig auch neuen Gemüsepflanzen überraschen und inspirieren.
Yacon – Botanik und Aussehen
Die Gattung „Smallanthus“ gehört botanisch gesehen zur Familie der Korbblütler (Asteraceae) und ist damit eine Verwandte der Sonnenblumen/Topinambur, Dahlien und einer Vielzahl weiterer essbarer Pflanzen, aber auch Zierpflanzen. Im Großen und Ganzen sehen sich Yacon und Sonnenblumen schon recht ähnlich. Besonders an der Blüte lässt sich die nahe Verwandtschaft gut erkennen. Allerdings zeigen sich die gelben – orangefarbenen und etwa 10cm großen Blütenkörbe erst sehr spät im Jahr, meist so spät, dass eine Gewinnung von Saatgut nahezu ausgeschlossen ist.
Bild: In der späten Blüten lässt sich sich die Verwandschaft zur Sonnenblume gut erkennen
Yacon – Herkunft und Winterhärte
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Yacon (Smallanthus sonchifolius) sind die Osthänge der Anden, wo es wärmer und feuchter ist als an den Westhängen. Bereits die Inkas haben diese Pflanzen angebaut und die Knollen als gesunde Saftquelle, für Saft und Erfrischungen genutzt. Ende des 19. Jahrhunderts kamen die ersten Yacon-Pflanzen nach Deutschland.
In Europa sind Yacon nicht winterhart und müssen daher als einjährige Kultur angebaut werden. Dabei sind Kultur und Pflege am ehesten mit einer Dahlie vergleichbar. Mit den ersten Nachtfrösten im Herbst sterben Blätter und die krautigen Triebe ab. Danach sollten die Knollen zeitnah geerntet werden, da diese keinerlei Frost ertragen können und recht dicht unterhalb der Oberfläche wachsen.
Yacon – Standort und Kulturanforderungen
Beim Standort sollte ein vollsonniges Plätzchen gewählt werden. Anders als andere Knollengemüse der Andenregion (insbesondere Oca) ertragen die Yacon im Europa deutlich höhere Temperaturen und kommen auch mit Trockenphasen besser zurecht. Dennoch sollte für eine optimale Entwicklung der essbaren Speicherknollen eine ausreichende Wasserversorgung gewährleistet sein. Da gerade die frischen Blätter der Yacon im besonderen Maße frostempfindlich sind, sollten die Yacon erst gepflanzt werden, wenn im Frühjahr die Spätfrostgefahr vorüber ist. Für einen optimalen Ertrag benötigen die Yaconpflanzen mindestens 5 Monate Wachstum. Bei einer Pflanzung Mitte Mai sollte demnach frühestens Ende Oktober mit der Ernte begonnen werden, vorausgesetzt die oberirdischen Pflanzenteile sind noch aktiv bzw. noch nicht durch Nachtfröste nachhaltig geschädigt.
Bild: Yacon als Reihen-Kultur (hier auf leichten Dämmen)
Wie schmecken Yacon?
Frisch geerntete Yacon-Knollen haben einen fruchtig-süßlichen Geschmack. Gelegentlich wird der Geschmack auch als mild-süßlicher Sellerie-Geschmack beschrieben. Die Süße ist auf den Gehalt an Fructooligosaccharide zurückzuführen. Durch die Lagerung der Knollen werden diese Fructooligosaccharide mit der Zeit zu Fructose und Glucose abgebaut, was dazu führt, dass die Knollen mit der Zeit deutlich süßer werden. Derselbe Effekt wird erzielt, wenn die Knollen direkt nach der Ernte für einige Tage in der Sonne liegen.
Die Yacon-Knollen können sowohl roh als auch gegart gegessen werden. Die einfachste Art der Zubereitung ist, die Knollen zu schälen und wie Obst im rohen Zustand essen. Die rohen Knollen haben eine knackig-feste, aber auch saftige Textur. Häufig werden Yacon auch für die Herstellung von Säften oder Mix-Smoothies verwendet. Der Feste Biss, eine gewisse Knackigkeit wird auch in gegarten Zustand weitestgehend beibehalten.
Bild: rohe und geschälte Yacon-Knolle
Wie auch immer man Yacon (Smallanthus) verwendet, charakteristisch wird immer der süße Grundgeschmack bleiben, der dann mit Gewürzen ausgeglichen und gekontert oder aber auch zu Süßspeisen verstärkt werden kann.
Vorteile für den Konsumenten
Neben der Produzierbarkeit der Verkaufsware spielen für den Pflanzenproduzenten, aber auch für den Händler die Vorteile für den Endkonsumenten eine entscheidende Rolle. Gerade wenn man ein neues Produkt einführen will, müssen die Vorteile für die Endkundschaft glasklar daliegen – sonst kann man nie erfolgreich verkaufen. Darum haben wir für Sie die wichtigsten Vorteile der Yacon für den Endkonsumenten, sprich den Hobbygärtner zusammengestellt.
- Die Yacon-Knollen können sowohl roh als auch gegart gegessen werden, sowohl in süßen als auch in herzhaften Speisen gibt es viele Anwendungsmöglichkeiten
- Yacon-Pflanzen haben keine großen Ansprüche an den Boden oder den Standort
- Nur geringe Anfälligkeit gegenüber Krankheiten
- Hohe Erträge/Riesige Knollen bei gleichzeitig geringen Pflegaufwand, im Idealfall können über 10 kg pro Pflanze geerntet werden
- Hochwachsend, kann im Garten auch als zeitweise Abgrenzung/Sichtschutz benutzt werden, oder für Mischkulturen mit schattenliebende Pflanzen (z.B. in Abwechslung mit Oca)
Tipps für eine erfolgreiche Kultur
Bild: gigantische Ertäge mit mehr als 10 kg je Pflanze sind möglich
Damit der Endkonsument auch einen möglichst hohen Ertrag erreichen kann, haben wir nachfolgend für Sie die wichtigsten Tipps zum Anbau zusammengestellt:
- Einen vollsonnigen Standort wählen
- Auf eine nur mäßige Stickstoffgabe achten, ansonsten geht das Pflanzenwachstum zu Lasten der Bildung der Knollen
- Erst pflanzen, wenn die Spätfrostgefahr vorüber ist, ab Mitte Mai
- Möglichst spät ernten, die Pflanzen benötigen mindestens 5 Monate Wachstum für einen nennenswerten Ertrag
- Die Yacon-Knollen ernten, bevor es zu tief in den Boden friert
- Eine Lagerung führt zu süßeren Knollen; bei einer Temperatur von 10°C und einer erhöhten Luftfeuchtigkeit (75 – 85%) lassen sich die Knollen bis zu 4 Monate lagern, bei nur 2°C können die Knollen auch bis zu einem Jahr gelagert werden
Yacon - Die süßen Knollen sind die Aufwand/Ertragschampions im Gemüsesortiment
Wie oben beschrieben handelt es sich auch bei den Yacon um eine Knollengemüse-Kultur, die sich im Hausgarten relativ leicht und unkompliziert anbauen lässt und dem Endkonsumenten bei nur geringem Aufwand eine gigantische Ernte ermöglicht. Perfekt für intelligente faule Garten-Kunden, aber auch für Gartenanfänger, denen hier der Erfolg sicher ist. Schon auf Grund dieser Argumentation (hier bekommst du viel für fast nichts, und auch noch mit wenig Aufwand) sollten die Yacon in keinem Gemüsepflanzen Sortiment fehlen: Yacon sind im Garten Aufwand/Ertrags-Champions. Darüber hinaus spricht auch noch die einfache Produktion verkaufs-/handelsfähiger Pflanzen für die Aufnahme der Yacon ins Sortiment der Knollengemüse.
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