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Markus Kobelt

Cassissima® – Schwarze Johannisbeeren als Naschfrüchte

Schwarze Johannisbeere, Ribes nigrum, Cassissima, Little Black Giant

Wir planen, 2026 zum Jahr der Cassis zu machen und die neuen schwarzen Johannisbeeren aus unserer Züchtung ab Mitte 2025 stark zu bewerben. Warum glauben wir, dass die unscheinbaren schwarzen Johannisbeeren dafür geeignet sind? Was sind das für Eigenschaften, die sie neuerdings zu einer richtigen Naschfrucht machen – selbstverständlich immer vorausgesetzt, dass man die neuen Lubera-Sorten anbaut?

Der Blick zurück – Schwarze Johannisbeeren als Aschenputtel der Beerenobstfamilie

Was haben Sie für Erinnerungen an die Schwarzen Johannisbeeren? Also ich erinnere mich an die unscheinbare und ganz und gar unattraktive Reihe auf der Nordseite des Hauses, wo neben den Johannisbeeren nur noch das Moos gedieh. Konnte ich mich mit den schönen roten Johannisbeeren noch einigermaßen versöhnen, so gelang mir das mit dem Schwarzen gar nicht. Es war mir als Kind unbegreifbar, wie man so etwas Garstiges gut finden konnte. Das Reden der Erwachsenen verdichtete nur diesen Eindruck: Schwarze Johannisbeeren seien ja sooo gesund, da mussten sie ja wie Medizin schmecken. Na ja, zugegeben, leicht besser als Lebertran waren sie schon. Aber wie konnte etwas gesund sein, was mit seiner scharf-bitteren, ja fast schon würgenden Säure direkt zu Halsweh führte? Konnte Erkältungen wirklich mit einer Frucht vorgebeugt werden, die so direkt auf den Hals schlug? Sollte da etwa Feuer mit Feuer bekämpft werden?

Die Lubera-Züchtung bei Schwarzen Johannisbeeren

Na ja, die Kindheit, in der wir in den Sommerferien zwangsweise die Johannisbeeren hinter dem Haus abernten und abbeeren mussten, ist längst vorbei, eigentlich schon ein halbes Jahrhundert. Was aber hat sich in den vergangenen 20–30 Jahren geändert, so dass wir jetzt unsere Cassissima® Beeren als Jahrespflanze, als Beerenpflanze des Jahres bewerben wollen und auch können? Warum und mit welchen Eigenschaften ist aus dem unscheinbaren und de fakto ungenießbaren Aschenputtel eine Delikatessfrucht geworden, die gesundheitlichen Nutzen mit Genuss verbindet? Der Durchbruch bei der Züchtung begann bei Lubera vor rund 25 Jahren, als wir begannen, russisches und ukrainisches Züchtungsmaterial in die Kreuzungen einzubauen. Einen großen Anteil hatte zu Beginn unser Züchterfreund Martin Weber, der uns unermüdlich mit Samen und Mutterpflanzen versorgte. Seit damals haben wir nun schon 3–4 Generationen weitergekreuzt und weiter selektioniert, immer auf der Suche nach folgenden Verbesserungen und zusätzlichen Eigenschaften:

  • Resistenz gegen den echten Mehltau
  • Fruchtgröße bis zu 2 cm
  • Absenz der scharfen Säure, eher dezentes Cassis Aroma
  • mehr Zucker, bis gegen 20 Brix
  • zusätzliche interessante Pflanzeneigenschaften

Resistenz gegen Mehltau

Mehltau ist bei den Cassissima® Sorten kein Thema mehr, seit 10 Jahren bringen wir nur noch Sorten auf den Markt, die eine Mehrfach-Resistenz gegen den amerikanischen Stachelbeermehltau haben. Bei den Johannisbeeren insgesamt hat sich damit die Situation grundlegend geändert: War vor 30 Jahren der echte Mehltau vor allem bei den Schwarzen Johannisbeeren das Hauptproblem, so ist es jetzt dort gelöst, und unterdessen sind unsere roten Ribest® Johannisbeeren (die ihrerseits Standardsorten verbessern) viel mehltauanfälliger als die Schwarzen Schwestern. Das Mehltauproblem bei Cassissima® ist definitiv gelöst, Haken drunter!

Fruchtgröße ist wichtig – bis 2 cm Durchmesser

Wir haben in der Lubera® Züchtung die Fruchtgröße der schwarzen Johannisbeeren fast vervierfacht. Aus 5 mm wurden fast 2 cm. Man könnte nun einwenden, dass die schiere Größe ja nicht das Wichtigste sei – aber es ist bei Ribesfrüchten entscheidend: Größe bedeutet mehr Fruchtfleisch und Saft, mehr Geschmackserlebnis, die Geschmacksknospen werden schneller und vollständiger von Fruchtsaft umströmt, die Zungen spürt sofort die volle Süße mit etwas fruchtiger Säure. Dazu kommt: Das Fruchtfleisch dominiert jetzt definitiv die Samen, die nicht mehr wie bei kleinen Früchten 20% des Volumens ausmachen…

Sorte Ø in mm Rang
SJ 23-001 18.5 1
Black Marble 17.6 2
Little Black Giant 17.2 4
Black Bells 13.7 11

Tabelle: Fruchtgrössen einiger Lubera-Cassissorten

Schwarze Johannisbeere, Ribes nigrum, Cassissima, Little Black Giant

Zucker und mildes Cassis-Aroma

Wie aber steht es um den Geschmack? Hier ist und war es der züchterische Königsweg, Sorten und Sortenkandidaten zu selektionieren, die viel Zucker mit einem eher dezenten Cassis-Aroma verbinden. Kürzlich schrieb mir ein Kunde, er hätte da eine Johannisbeere im Garten, aber eigentlich könne das nicht sein, so gross hätte er noch keine gesehen und sie schmecke auch fruchtig-süß ohne Cassisgeschmack. Das Bild konnte ich leicht als unsere Sorte Black Marble® identifizieren, die schwarzen Murmelkugeln wirklich ganz nahekommt.

Warum aber der dezente Cassisgeschmack? Vielleicht von England und den Engländern abgesehen, so sind die Leute in der Beurteilung des Cassisaromas zumindest sehr geteilt. Wenn es eher dezent ausfällt, so kommt das beim breiten Publikum deutlich besser an. Vergleichen wir doch schnell gedanklich den Geschmack, das Aroma der hochgelobten Heidelbeeren: Da ist fast nichts ausser Zucker, etwas Säure und vielleicht eine leicht angedeutete Vanillenote… Aber es gibt niemanden, der wirklich allergisch negativ auf Heidelbeeren reagiert… Heidelbeeren sind eigentlich immer ok. So weit sind wir bei den Cassissima noch nicht, eine Schwarze Johannisbeere soll definitiv mehr Charakter als eine beliebige Blaubeere behalten. Aber sie soll wie die Heidelbeere zu einer Naschfrucht werden, die man auch Stück um Stück aus der Schale isst und nicht zuerst mit Löffeln voll Zucker geniessbar machen muss.

Sorte Brix
sJ 515 20
Black Bells 18
Little Black Sugar 17
Black Marble 16
Chuckleberry 15
Nimue 14
Zum Vergleich mittlere Werte für…  
Erdbeeren 12–16
Datteltrauben 12–14
Aepfel & Birnen 10–14
Blaubeeren 8–14
Brombeeren 8–12

Tabelle: die neusten Züchtungen von Lubera punkten mit Brixwerten von bis zu 20.

Weniger ist mehr: Die Wende von der Traube zur Einzelbeere

Als Kind musste ich Johannisbeer-Trauben ernten, danach wurden sie abgebeert. Die neuen Cassissima-Sorten (vor allem Little Black Giant und Black Marble®) sind für den Einzelbeerengenuss gedacht, schon ab Strauch ernten wir sie als Einzelbeeren in die Schüssel – und genau so müssen sie auch genossen werden. Als zusätzliche Eigenschaft bluten die neuen Sorten fast nicht mehr oder nur noch sehr wenig an der Abrissstelle, wo sich Frucht und Fruchtstiel trennen. Wir haben bereits die ersten Zuchtselektionen, die gar nicht mehr bluten.

Vielseitige Gartenverwendung dank Wuchstypen und Blattfarbe

Die Cassissima®-Züchtung von Lubera hat auch den Einsatzbereich der schwarzen Beerensträucher im Hausgarten erweitert. Blackbells® und Black Marble werden 120–150 cm hoch, aber Little Black Giant und Little Black Sugar® stoppen bei einem Meter und können problemlos auch im Topf angebaut werden. Endgültig zum Zierstrauch werden die Black'n'Red® Sorten, die die süssen schwarzen Früchte mit einem rot bis bronze gefärbten Blatt verbinden. Rotblättrige Blasenspieren (Physocarpus) müssen vor Neid im Gartenboden versinken, wenn sie auf ihre schöne Fruchtkonkurrenz schielen…

Black n Red® Premiere schwarze Johannisbeere mit roten Blättern

Vom Aschenputtel zum Superstar

Wenn ich die vielen Obst- und Beerenarten Revue passieren lasse, die wir in der Lubera-Züchtung bearbeiten, so sind uns bei den schwarzen Johannisbeeren in den letzten 20 Jahren wirklich die grössten Veränderungen gelungen: Vom Aschenputtel der Beerenwelt zum neuen Fruchtgeheimtipp, der drauf und dran ist, zum Superstar zu werden. Die Cassis, wie die Schwarzen Johannisbeeren in der Schweiz und im französischen Sprachraum heissen, sind definitiv zu Cassissima geworden.

Markus Kobelt
Markus Kobelt
Markus Kobelt ist Mitgründer von Lubera Edibles GmbH, darüber hinaus ist er Gründer und Inhaber von Lubera.
Sein "früheres Leben" als Germanistik-Student ist bereits ein Weilchen her. Das Schreiben allerdings liegt Ihm nach wie vor im Blut.

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