Die Passiflora incarnata Hybride der Cooltropics® Serie (‘Eia Popeia’ und ‘Snowstar’) lassen sich einfach auf unterschiedliche Arten kultivieren und in verschiedenen Grössen verkaufen. Grundsätzlich sind die Kletterpflanzen sehr pflegeleicht und recht robust. Bei angemessener Düngung und Bewässerung wachsen sie zügig und präsentieren schnell ihre volle Pracht.
Kultur in großen Topf: Wertsteigerung durch Größe und Blüte
Die Hauptproduktionsweise für winterharte Passionsfrüchte gleicht der der Produktion von Clematis. Hierzu werden die essbaren Kletterpflanzen in größeren Containern (2 bis 5 Liter) über ein Jahr hin kultiviert.
- Diese Vorgehensweise startet typischerweise nach den Frühjahrsstürmen, im Juni bis Juli, indem die Cooltropics® Passiflora Jungpflanzen direkt in ihre Endtöpfe (C2, C3 oder C5) getopft werden.
- Nun werden die getopften winterharten Maracujas im Freiland, Plastiktunnel oder Gewächshaus bis zum Spätherbst weiter kultiviert. Hier können und sollen die Passionsblumen wild wachsen und benötigen kein Aufbinden, Rückschnitt oder andere arbeitsintensive Pflegemaßnahme. Die Töpfe sollten nicht zu eng stehen um ein gesundes Wachstum zu gewährleisten. Eine starke Betonung auf gute Düngung und Bewässerung fördert ein kräftiges Wurzelwachstum.
- Ab November können die Passionsfruchtpflanzen eingeräumt werden. Vor dem Einwintern wird das Laub bis knapp über dem Boden zurückgeschnitten und die Pflanzen werden kalt, aber frostfrei überwintert.
- Um im März die Wurzelaktivität zu stimulieren und die Pflanzen aus der Winterruhe zu holen, ist eine kurzzeitige Temperaturerhöhung auf Warmhausniveau förderlich. Oft genügen schon ein paar sonnige Tage im Gewächshaus, um diesen Prozess zu unterstützen. Das Wachstum lässt sich hervorragend durch Temperaturregelung steuern: Bei 15 °C ruht die Passiflora incarnata weitgehend, bei 25 °C hingegen zeigt sie ein schnelles Wachstum.
- Die neu austreibenden Pflanzen werden Ende März mit Stäben versehen, und im April sowie Mai erfolgt das Anbinden der Triebe an das Klettergerüst.
- So vorbereitet, können die Pflanzen Ende Mai, reich an Blüten und Knospen, neben anderen Kletterpflanzen wie Clematis zum Verkauf angeboten werden. Die mögliche Verkaufsperiode erstreckt sich dann bis Anfang Herbst im September. Je nach Verkaufszeitpunkt müssen die Pflanzen eventuell einmal zurückgeschnitten werden. Ein etwas späterer Verkaufszeitpunkt ermöglicht es Premiumprodukte d.h. Cooltropics® Maracujas mit Blüten und Früchten zu einem höheren Preis zu vermarkten.
Diese Kulturmethode empfiehlt sich besonders für Betriebe, die bereits Erfahrung in der Kultivierung von Kletterpflanzen haben und ein höherwertiges Produkt anstreben.
Kultur in kleinen Topf: Schnelle Ware für das Frühjahr
Eine Alternative für den eher langen Produktionszyklus im großen Container ist es die Cooltropics® Passionsblumen in einem kleinen Topf in nur 2-3 Monaten zu produzieren.
- Hierbei werden die Cooltropics® Passiflora incarnata Jungpflanzen ab Februar oder März in 10,5 cm oder 12 cm Töpfe getopft.
- Die Fruchtpflanzen werden dann unter warmen Bedingungen ähnlich wie Gurken- oder Paprikapflanzen produziert. Das heißt, dass die Pflanzen nur wenige Wochen nach dem Topfen gestabt und angebunden werden. Diese Methode ermöglicht eine verkürzte Kulturdauer und vereinfacht den Anbau, da die Passionsfruchtpflanzen ähnlich wie anderes Fruchtgemüse behandelt werden kann.
- Ein Verkaufsstart frühestens ab Ende April, gemeinsam mit anderen wärmeliebenden Fruchtgemüsen, bietet sich an. Ein solcher Ansatz ermöglicht die Integration in ein Sortiment außergewöhnlicher Fruchtpflanzen, wie Physalis oder Melonen, und kann zur Diversifizierung des Angebots beitragen.
Jedoch sollten mögliche Nachteile bedacht werden: Die geringeren Verkaufspreise und der Verkauf zu einem Zeitpunkt, zu dem ohnehin eine hohe Auslastung herrscht. Zudem sind die Pflanzen in diesem Stadium noch kleiner und ohne Blüten. Trotz alledem kann es sich um eine lohnende Alternative für kleinere Betriebe handeln, da ein kürzerer Produktionszyklus leichter in bestehende Unternehmensabläufe zu integrieren ist.