Wer kennt ihn nicht, den Meerrettich!? Vielleicht weniger als Pflanze dafür aber als Wurzel vom Wochenmarkt oder aus dem Supermarkt oder bereits verarbeitet als weiße Würzpaste aus dem Glas. Ganz bestimmt kennt (fast) jeder den beißend-scharfen und leicht erdigen Geschmack dieses alten Gemüses. Oder ist doch eher ein Gewürz? Vor der breiten Verfügbarkeit von Pfeffer war der Meerrettich – neben dem Senf – das einzige scharfe Gewürzmittel. Und der Meerrettichanbau zu Hause im eigenen Garten ist alles andere als schwierig, zudem ist auch ein Anbau im Kübel möglich. Meerrettich-Jungpflanzen sind ab sofort bei Lubera Edibles verfügbar.
Der Meerrettich – ein kleiner Ausflug in die Etymologie und Geschichte
Der Meerrettich (Armoracia rusticana) gehört zur Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae) und viel näher ist der Meerrettich mit den Rettichen der Gattung „Raphanus“ nicht verwandt. Auch wenn die deutsche Bezeichnung das vermuten lässt.
In Europa ist der Meerrettich bereits seit der Antike bekannt, schon der griechische Arzt und Gelehrte Disokurides aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. erwähnt den Meerrettich in einem seiner Werke. Darüber hinaus wurde auch in der römischen Stadt Pompeij ein Wandgemälde entdeckt, das eindeutig eine Meerrettichpflanze zeigt. Zudem hat es der Meerrettich auch in die griechische Mythologie geschafft. So soll das Orakel von Delphi dem Gott Apollo erzählt haben, dass der Meerrettich sein Gewicht in Gold wert sei.
Bild: Als mehrjährige Pflanze blüht der Meerrettich sehr zuverlässig. Mit der Blüte ist die Zugehörigkeit zur Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae) deutlich zu erkennen.
Über die Herkunft der hochdeutschen Bezeichnung „Meerrettich“ gibt es unterschiedliche Auffassungen. Nachweisen lässt sich der Pflanzenname in seiner althochdeutschen Form „mērrātih“ aber erstmals im 10. Jahrhundert. Nach dem deutschen Botaniker Heinrich Marzell bedeutet der Name „der über das Meer zu uns gekommene Rettich“. Nach dem etymologischen Wörterbuch der deutschen Sprache bedeutet es lediglich „großer Rettich“ – aus dem lateinischen: raphanus major, wobei „major“ für stärker bzw. größer steht.
Der im Süddeutschenraum und in Österreich gebräuchliche Name „Kren“ geht auf einen slawischen Ausdruck für „Wurzel“ zurück. Im historischen Siedlungsgebiet der slawischen Stämme – Südosteuropa – wird auch das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des Meerrettichs vermutet. Das Gebiet der heutigen Republik Moldau gilt als weitestgehend sichergestelltes Herkunftsgebiet. Durch die Wanderung der slawischen Stämme nach Mitteleuropa wurde der Meerrettich in ganz Europa verbreitet und kommt (fast) überall auch verwildert vor. Besonders am Rand feuchter Wiesen sowie an Bach- und Flussläufen.
Meerrettich-Anbau in Deutschland, Europa und weltweit
Die deutschen Zentren des erwerbsmäßigen Meerrettich-Anbaus sind der Spreewald, der badische Ortenau-Kreis sowie der mittelfränkische Ort Baiersdorf. Im fränkischen Raum, vor allem zwischen Bamberg und Nürnberg, ist der Meerrettichanbau bereits seit der Zeit Karl des Großen bekannt. Aber auch im Raum Hannover, im Raum Hamburg und im Raum Erfurt wird der Meerrettich landwirtschaftlich angebaut.
In Österreich, überwiegend in der Süd- und Ost-Steiermark, wird auf einer Gesamtfläche von ca. 300 ha Meerrettich angebaut. Auch im Elsass gibt es noch einen nennenswerten Meerrettichanbau von gut 20 Hektar. Darüber hinaus gibt es auch in den USA einen nennenswerten Meerrettichanbau, hier vor allem in den Bundesstaaten Missouri, Illinois, New York und New Jersey.
Meerrettich-Anbau im Hausgarten
Der Anbau von Meerrettich im eigenen Garten ist im Grunde alles andere als schwer oder kompliziert. Auf Grund der enormen Winterhärte und der starken Wuchskraft wächst eine Meerrettichpflanze (fast) überall. Dennoch gibt es einige Punkt die es zu berücksichtigen gilt.
Der Meerrettich gedeiht am besten auf tiefgründigen und humosen Böden. Hier ist er am ertragreichsten und bildet hocharomatische Wurzeln aus. Auf vorwiegend sandigen Böden ist der Ertrag zwar auch gut, allerdings werden die Wurzeln auf so einem Standort weniger scharf und aromatisch. Auf schweren Lehmböden neigt der Meerrettich dazu, mehrheitlich holzige Wurzeln zu bilden.
Grundsätzlich gibt es beim Meerrettich keine echten Sorten, wie es bei anderen Gemüse-Arten der Fall ist. Durch die lange Tradition im Meerrettichanbau in gewissen Regionen in Deutschland haben sich aber regionale Selektionen gebildet, sogenannte „Ökotypen“.
Wie oben bereits beschrieben kommt der Meerrettich verwildert oftmals an feuchteren Standorten vor. Das zeigt, dass eine gute Wasserversorgung für einen guten Ertrag unerlässlich ist. Frisch gepflanzte Meerrettichpflanzen sollten während trockenen Perioden also ausreichend gewässert werden. Dies gilt besonders für den Spätsommer, denn in dieser Zeit wachsen die Meerrettich-Wurzeln am stärksten.
Meerrettich-Produktion im Erwerbsanbau
Bei der traditionelle Anbauweise vom Meerrettich werden als Meerrettich-Jungpflanzen die sogenannten „Fechser“ verwendet. Diese Fechser sind Wurzelstücke mit einem Durchmesser von einfacher bis zweifacher Bleistiftstärke und haben eine Länge von 20 – 40cm. Die Fechser sind die dünnen Fortsätze der eigentlichen Meerrettich-Wurzel und werden traditionell direkt bei der Meerrettichernte gewonnen. Im Frühjahr werden die Fechser schließlich in einem 30°-Winkel zur Oberfläche auf den Boden gelegt und anschließend soweit mit Erde bedeckt, dass nur noch der Kopf der Fechers aus dem Boden herausschaut. Die Pflanzung kann aber auch mittels eines speziellen Pflanzholzes geschehen. Das Pflanzholz wir dazu verwendet, die schräg verlaufenden Pflanzlöcher für die Fechser zu stechen. Der Winkel ist bei dieser Anbauweise von besonderer Bedeutung, denn er entscheidet über Erfolg oder Misserfolg der Meerrettichkultur. Ist der Winkel zu steil, geht ein Großteil der Wuchskraft ins Laub. Ist der Winkel hingegen zu flach, wächst die Meerrettich-Wurzel kaum in die Dicke.
Meerrettich-Jungpflanzen und Pflanzware im Topf
Wem diese ganze Prozedur zu aufwendig oder zu arbeitsintensiv ist, der kann ganz einfach auf im Topf gewachsene Meerrettich-Pflanzen zurückgreifen. So eine Pflanze kann, wie jede andere im Topf produzierte Gemüsepflanze, direkt in den Garten ausgepflanzt werden. Der größte Unterschied in dieser Anbaumethode ist nicht nur die Art und Weise der verwendeten Meerrettich-Jungpflanze, sondern auch das daraus resultierende Kulturergebnis. Meerrettich-Jungpflanzen und Pflanzware, die im Topf angezogen wurde, bilden im Garten ausgepflanzt anstatt einer dicken Wurzel wie im traditionellen Anbau, mehrere Hauptwurzeln, die sich parallel entwickeln.
Dies könnte nun als Nachteil angesehen werden, da der Ertrag nicht mit der üblichen Handelsware vergleichbar ist. Aber gerade dieser Unterschied ist der eigentliche Vorteil vom Meerrettichanbau im Hausgarten. Wer will den schon jedes Jahr im Herbst die ganze Meerrettichpflanze roden, abernten und im Frühjahr wieder neu pflanzen. Der deutlich einfachere Weg ist es, die Meerrettichpflanze im Garten als eine ausdauernde Gemüsepflanze anzusehen, die immer wieder beerntet werden kann, wenn frischer Meerrettich benötigt wird – nicht die ganze Pflanze auf einmal, sondern immer nur Wurzel für Wurzel. Für den Hobbygärtner steht meist sowieso der Kulturerfolg mit einer Erntemenge für den Eigengebrauch im Vordergrund als eine Hochleistungsernte in Handelsware-Qualität.
Und gerade so ein Vorgehen macht doch die Nachhaltigkeit aus, die unser Ewiges Gemüse® verspricht.
Meerrettich als Kübelkultur
Bild: Ertragsverhalten einer im Topf gewachsenen Meerrettich-Pflanze. Nach einer Vegetationsperiode wurden die Pflanzen ausgespült um den Ertrag zu beurteilen.
Wie gerade beschrieben, ist es im Hausgarten nicht unbedingt erforderlich, dass die eigens angebauten und geernteten Meerrettich-Wurzeln die Qualität von konventioneller Handelsware haben müssen. Und somit ist auch ein Meerrettichanbau als Kübelkultur vorstellbar. Dies hat zudem den Vorteil, dass sich der Meerrettich nicht im Hausgarten verselbstständigen kann, ist er doch sehr gut über Wurzelschnittlinge vermehrbar und treibt zuverlässig aus jedem, im Boden verbleibenden Wurzelstück wieder aus. Zwar ist der Meerrettich im Kübel umso wasserbedürftiger, dennoch ist es eine gute Alternative gerade auch für kleinere Gärten.
Bild: Auch im Topf gedeiht der Meerrettich sehr gut. Hier gilt es nur auf eine gute Wasserversorgung zu achten.
Bei der Kübelkultur erfolgt die Ernte im Herbst, sobald die Blätter abgestorben sind durch ausspülen der Wurzeln mit Wasser, dünner Wurzelstücke können gleich wieder eingetopft werden für die Ernte im nächsten Jahr.
Die Lubera Edibles Meerrettich-Jungpflanzen
Die Meerrettich-Jungpflanzen werden standardmäßig im 60er-Tray angeboten und stehen ab Kalenderwoche 12 zur Auslieferung zur Verfügung. Unsere Meerrettich-Jungpflanzen zeichnen sich durch eine hohe und gleichbleibende Qualität aus. Auf Grund der Tatsache, dass wir unsere Meerrettich-Jungpflanzen als Tray-Pflanze kultivieren und anbieten sind diese Meerrettich-Jungpflanzen geradezu prädestiniert für die Anzucht von Topf- bzw. Container-Pflanzen.
Die Produktion von Meerrettich-Pflanzen im Topf
Unsere Meerrettich-Jungpflanzen stehen im Frühjahr, wie bereits erwähnt, ab der 12. Kalenderwoche zur Auslieferung zur Verfügung. Durch die enorme Wuchsleistung der Meerrettich-Jungpflanzen können Sie bereits nach wenigen Wochen Kulturzeit eine verkaufsfertige Meerrettich-Pflanze erzielen.
Wie bei allen unseren Gemüsearten aus der Gruppe „Ewiges Gemüse®“ empfehlen wir auch bei unseren Meerrettich-Jungpflanzen, lieber eine größere Handelsware zu produzieren als eine zu kleine. Wir empfehlen Ihnen mindestens einen 13er-Topf für unsere Meerrettich-Jungpflanzen zu wählen, allerdings sind auch Topfgrößen bis 3 Liter vorstellbar. Solch eine Topfgröße hebt die Wertigkeit einer „Ewigen Gemüse®“-Gemüsepflanze und steht somit auch nicht in Konkurrenz zum Massenmarkt der Salatpflanzen.
Bild: Verkaufsfertige starke Meerrettich-Pflanzen in einem 13er-Vierecktopf.
Zudem ist es empfehlenswert nicht ausschließlich ein einzelnes Gemüse wie etwa Meerrettich-Jungpflanzen zu produzieren, sondern ein in sich geschlossenes Sortiment zu produzieren und anzubieten. Etwa mit weiteren Gemüse-Jungpflanzen aus der Gruppe der Ewigen Gemüse® oder auch ergänzt durch Gemüse-Arten aus der Gruppe „Fruits of the Roots®“.
Unser Sortiment an Meerrettich Jungpflanzen
Aktuell besteht unser Meerrettich-Sortiment aus einer Sorte, der lokalen Auslese ‚Karl der Grosse‘. Unser Meerrettich ‚Karl der Grosse‘ ist sehr wüchsig und etabliert sich schnell im Garten. Im Sommer können die Blätter bis zu 40 cm lang werden und ziehen über Winter komplett ein. Sobald die Meerrettich-Pflanze in Winterruhe ist können die ersten Wurzeln oder auch gleich die ganze Pflanze geerntet werden. Die stehengelassenen Wurzen treiben dann im kommenden Frühjahr wieder aus und bilden eine stattliche Pflanze.
Vorteile Meerrettich ‚Karl der Grosse‘
- starkwüchsig und gesund
- einmal pflanzen - jahrelang ernten
- auch für die Topfkultur
Bild: Meerrettich 'Karl der Große' - eine im Topf gewachsene und ausgewaschene Pflanze
Kurzbeschreibung Meerrettich ‚Karl der Grosse‘
- Wuchs: Die Pflanzen entwickeln sich stark und die Blätter können bis zu 40 cm lang werden; die oberirdischen Pflanzenteile ziehen über Winter komplett ein
- Reife/Ernte: Ab Mitte Oktober können die weißen Wurzeln geerntet werden
- Früchte: verwendet werden die dicken Speicherwurzeln
- Geschmack: die Wurzeln haben frisch gerieben einen beißend-scharfen Geschmack
Fazit
Wie Sie sehen, kann es durchaus lohnenswert sein, aus unseren Meerrettich-Jungpflanzen, Meerrettich-Topfpflanzen zu produzieren. Auch als Bestandteil eines breiteren Gemüse-Sortiments von einjährigen und/oder mehrjährigen Gemüse-Arten. Und durch die Produktion einer größeren Verkaufsware kann man die Gemüsepflanzen-Saison in den Sommer hinein erweitern. Gerade unsere mehrjährigen Gemüsearten vom „Ewigen Gemüse®“ sind eher mit einer Staude vergleichbar als mit einer einjährigen Salatpflanze.
Schauen Sie also am besten gleich HIER in unseren Jungpflanzen-Onlineshop nach den Meerrettich-Jungpflanzen und bestellen Sie Ihre benötigte Menge.