Die echte Wasabi-Pflanze (Eutrema japonica), auch Japanischer Meerrettich oder Wassermeerrettich genannt, ist eine seltene Gemüse- bzw. Gewürzpflanze, die ursprünglich aus Japan stammt, heutzutage aber weltweit angebaut wird. Jeder, der regelmäßig Sushi genießt, kennt diese grüne scharfe Paste, die einem die Tränen in die Augen treibt und die in Europa gerne als Wasabi-Paste angepriesen wird. Doch nun die erschreckende Wahrheit: Wenn überhaupt, dann weisen solche Pasten nur einen Wasabi-Gehalt im unteren einstelligen Prozentbereich auf. Der Hauptbestandteil ist überwiegend der gewöhnliche Meerrettich. Lesen Sie also warum es sich lohnt aus unseren Wasabi-Jungpflanzen eigene Wasabi-Pflanzen zu produzieren.
Wasabi-Jungpflanzen – Ein Pflanzenportrait
Der echte Wasabi - Eutrema japonica - wird im deutschsprachigen Raum auch Japanischer Meerrettich oder Wassermeerrettich genannt. Die weiter deutsche Bezeichnung „Bergstockrose“ gründet auf einer inkorrekten Übersetzung eines japanischen Schriftzeichens. Wildbestände dieser seltenen Gemüse-Art gibt es nur an Rändern von Bächen und Flüssen in den Bergregionen der japanischen Inseln und auf der russischen Insel Sachalin. Als Kulturpflanze erfolgt der Wasabi-Anbau mittlerweile auch auf anderen Erdteilen. Vor allem in Taiwan, Korea, Israel, Thailand und Neuseeland.
Besonders die Anpassung an diese ursprünglichen Standorte an fließenden Gewässern in den Bergen sorgt dafür, dass sich die Wasabi-Pflanze zu einer regelrechten Diva im Hausgarten aber auch in der Pflanzenproduktion entwickeln kann. Denn eine Wasabi-Pflanze möchte es im Winter nicht zu kalt haben und im Sommer nicht zu warm. Mit einem eher feuchten Kleinklima an einem halbschattigen oder besser vollschattigen Standort mit ausreichender Wasserversorgung ohne Staunässe. Diese recht hohen Standortansprüche und die damit einhergehenden eher knappen Standorte für einen kommerziellen Wasabi-Anbau sind dafür ausschlaggebend, dass frischer Wasabi eine recht kostspielige Angelegenheit ist. Bis zu 400 €/kg sind dabei keine Seltenheit.
Bild: Auf solchen Kiesbänken wird in den japanischen Bergregionen Wasabi kommerziell angebaut.
Dieser hohe Preis ist auch der Grund dafür, warum es bei uns eigentlich keinen echten Wasabi gibt. Und die Wasabi-Pasten und -Cremes, die im LEH verkauft werden weisen, wenn überhaupt nur einen Wasabigehalt im unteren einstelligen Prozentbereich auf. Die Schärf kommt in der Regel vom Meerrettich und die grüne Farbe wird künstlich hinzugefügt.
Funfact an Rande: Selbst in Japan, wo der Wasabi heimisch ist und wo dessen Verwendungsmöglichkeiten entdeckt worden sind, gibt es nicht genügend geeignete Anbaufläche um den inländischen Bedarf an frischem Wasabi zu decken.
Im Anbau benötigt eine Wasabi-Pflanze etwa 18 – 24 Monate bis er geerntet werden kann. In dieser Zeit bilden die ständig nachwachsenden Blätter eine zentrale Sprossachse. Diese Sprossachse kann im Idealfall über 20 cm hoch werden und ist letztendlich der Teil der Wasabi-Pflanze, der üblicherweise geerntet und verzehrt wird. Allerdings sind auch die jungen Blätter und die Blüten genießbar und bereichern jeden Salat um eine feine scharfe Note. Blätter und Blüten können das ganze Jahr über abgeerntet werden, Allerdings sollten von den Blättern nie mehr als 20% auf einmal geerntet werden, dass würde die Pflanze nur unnötig schwächen. Die Ernte der Sprossachse erfolgt erst im Herbst, wenn die meisten Blätter bereits von selbst abgefallen sind. Dafür muss allerdings die gesamte Pflanze gerodet werden. Anschließend werden die Wurzeln dicht an der Sprossachse abgeschnitten und diese anschließen mit klarem Wasser gereinigt, schon ist der selbstgeerntete Wasabi einsatzfähig.
Bild: Hierauf haben es die meisten beim Wasabi abgesehen - die verdickte zentrale Sproßachse, die traditionell auf einer Rochenhaut-Reibe zu einer feinen Paste zerrieben wird.
Wasabi-Verwendung in der Küche
In Japan, dem Ursprungsland des Wasabi, wird der frisch geriebene Wasabi vor allem zu Sushi gereicht. Allerdings ist der Einsatz von frischem Wasabi nicht nur auf Sushi begrenzt, letztendlich lassen sich (fast) alle Fischgerichte gut mit frisch geriebenem Wasabi würzen. Im Grunde kann Wasabi bei einer Vielzahl von unterschiedlichsten Gerichten verwendet werden. Für sehr experimentierfreudige Köche steht auch der Verwendung von Wasabi in Süßspeisen nichts im Wege.
Die Wasabi-Sprosse sollten ausnahmslos frisch verwendet werden und dann auch unmittelbar verzehrt werden, nur so kann man den feinen süßlichen Geschmack mit der strengen Schärfe voll auskosten. Denn bereits nach etwa 20 Minuten starten Oxidationsprozesse im frischen Wasabi und sorgen dafür, dass die flüchtigen Senföl-Gase, die für die Schärfe sorgen, abgebaut werden.
Bilder: Neben der Sprossachse können auch die Blätter und die Blüten vom Wasabi gegessen werden.
Doch neben der Sprossachse können sowohl die Blätter als auch die Blüten verzehrt werden. Beides lässt sich gut in Salaten verwenden. Die Blätter haben ein feines Aroma und eine deutlich gemilderte Schärfe und ergänzen jeden Salat um eine sehr interessante geschmackliche Komponente. Gegenüber den Blättern haben die Blüten ein deutlich feineres, süßlicheres Aroma und nur noch eine sehr dezente Schärfe. Verwendet als Essbare-Blüte-Deko machen sie aus jedem Teller ein echtes Highlight.
Frische Wasabi-Sprosse lassen sich sehr gut in einem Glas Wasser im Kühlschrank aufbewahren, so ist dieses Leckere Gewürz stets griffbereit. Besonders wichtig ist aber, dass das Wasser täglich gewechselt wird.
Der Geschmack von Wasabi
Und wie schmeckt nun echter, reiner Wasabi? Vielfach wird der Geschmack vom Wasabi gerne mit dem vom Meerrettich verglichen. Dieser Vergleich ist weder richtig noch falsch. Frisch geriebener Wasabi hat zu Anfang einen recht harmlosen süßlichen Geschmack, doch dann bilden sich die flüchtigen Senföl-Gase, die wir auch aus dem Meerrettich kennen. Diese Senföl-Gase steigen rauf in die Nase und sprechen dort die Schmerzrezeptoren in den Nasenschleimhäuten an, und schon kommen einen die Tränen. Der Meerrettich erzeugt zwar auch diese flüchtigen Senföle, doch anstatt der frischen grasigen Geschmacksnoten vom Wasabi hat der Meerrettich diese typischen erdigen Geschmacksnoten, die ihn so unverwechselbar machen.
Wasabi im Hausgarten – Ein Anbau mit Herausforderung
Wie oben bereits beschrieben, hat die Wasabi-Pflanze recht spezielle Standort-Anforderungen. Diese Anforderungen sind allerding hauptsächlich im kommerziellen Wasabi-Anbau wichtig und dort auch zwingend einzuhalten. Dennoch funktioniert auch ein Anbau im heimischen Garten in Mitteleuropa. Hierfür gilt es aber ein paar Dinge zu berücksichtigen. Zwar ist es für eine erfolgreiche Wasabi-Kultur im Hausgarten nicht erforderlich in den Bergen an einem Bergbach zu wohnen, doch ein halbschattiger oder noch besser ein vollschattiger und bewusst kühler Standort sollte es schon sein. Darüber hinaus ist eine gute und ausreichende Wasserversorgung unerlässlich für den Kulturerfolg, denn die Wasabi-Pflanze gedeiht bei einer höheren Luftfeuchtigkeit umso besser. Doch auch überschüssige Wasser sollte wieder gut abziehen können um ein Staunässe zu vermeiden.
Grundsätzlich gelten Wasabi-Pflanzen als nur bedingt winterhart, es gibt aber auch Sorten, die eine höhere Winterhärte aufweisen als andere. Dennoch ist ein Winterschutz in Mitteleuropa wichtig. Dafür wird die Wasabi-Pflanze im Oktober/November, nachdem die letzten Blätter eingezogen sind, mit einer bis zu 30 cm dicken isolierenden Schicht aus Laub oder Stroh abgedeckt.
Wem dies zu aufwendig ist, der kann die Wasabi-Pflanze auch als Topf-/Kübel-Pflanze kultivieren. Dafür wird die Wasabi-Pflanze in einen Kübel mit einem Mindest-Volumen von 10 l getopft. Verwendet wird lieber ein humusreiches Pflanzsubstrat als eine Kübelpflanzenerde. Für die ausreichende Wasserversorgung sorgt ein großer Unterteller, in den immer etwas Wasser stehen sollte. Und um die Feuchtigkeit besser im Topf zu halten, ist es wichtig die Oberfläche mit einem lockeren Mulchmaterial abzudecken. Durch den Kübel ist auch eine frostfreie Überwinterung bei etwa 5°C gut gewährleistet.
Wasabi-Jungpflanzen von Lubera Edibles
Mit der Einführung unserer Wasabi-Jungpflanzen konnten können wir Ihnen nun eine weitere schmackhafte Gemüseart im Sortiment des Ewigen Gemüse® anbieten. So sind wir immer daran interessiert, unseren Kunden und allen Interessierten stets ein breites und Innovatives Gemüse-Sortiment offerieren zu können.
Nun mag sich mancher fragen, warum wir unsere Wasabi-Jungpflanzen im Ewigen Gemüse®-Sortiment einordnen, da die Wasabi-Pflanzen nur destruktiv geerntet werden können um an den Spross zu gelangen. Diese Überlegung ist vollkommen berechtig und auch nicht von der Hand zu weisen. Trotzdem haben wir uns dafür entschieden, unsere Wasabi-Jungpflanzen beim Ewigen Gemüse® einzuordnen, da eine Wasabi-Pflanze durchaus ausdauernd ist und bis zur destruktiven Ernte des Sprosses mindestens 18 – 24 Monate vergehen. Selbstverständlich wächst die Wasabi-Pflanze auch länger, sofern auf die Ernte vom Spross verzichtet wird. Zusätzlich können in den Vegetationsperioden, die die Wasabi-Pflanze benötigt um einen erntereifen Spross zu bilden, stets die Blätter und Blüten geerntet werden. Und so sind wir dann doch wieder bei einer ausdauernden und mehrjährig beerntbaren Gemüsepflanze, sprich beim Ewigen Gemüse®.
Die Produktion von Wasabi-Pflanzen im Topf
Unsere Wasabi-Jungpflanzen bieten wir ausschließlich in unserem 60er-Standard-Jungpflanzen-Tray an. Und damit in derselben Qualität und Größe wie auch unsere anderen Gemüsearten im Ewigen Gemüse®-Sortiment. Verfügbar sind unsere Wasabi-Jungpflanzen im zeitigen Frühjahr, ab Kalenderwoche 14.
Bild: Wasabi-Jungpflanzen von Lubera Edibles
Mit der von uns angebotenen Wasabi-Jungpflanzen-Qualität lässt sich in nur wenigen Wochen qualitativ hochwertige Verkaufsware produzieren, dabei sind alle Topfgrößen zwischen einem 9er-Topf und einem 17er-Topf (C2) denkbar. Auch hier raten wir Ihnen, eher eine größere Verkaufsware zu produzieren, > 1 l (11er – 13er-Topf). Durch die größere Verkaufsware generieren Sie ganz automatisch eine höherwertige Pflanze, die sich im Massenmarkt der einjährigen Gemüse-Pflanzen sichtbar abhebt und dadurch auch preislich nicht unbedingt vergleichbar ist.
Erfolgt die Topfung unsere Wasabi-Jungpflanzen beispielsweise Anfang April (KW 14), beispielsweise in einen 13er Topf, können die Wasabi-Pflanzen bereits Mitte Mai verkaufsfertig sein, solange die Produktion in einem gemäßigt temperierten Gewächshaus (12°C – 15°C) erfolgt. Auch die Topfung in ein frostfrei gehaltenes Gewächshaus ist möglich, dadurch kann sich allerdings die Produktionszeit bis Ende Mai verlängern.
Wie bei den anderen Gemüsearten auch, macht es auch beim Wasabi durchaus Sinn, nicht ausschließlich eine Gemüseart zu produzieren, sondern gleich ein ganzes Sortiment, welches gut aufeinander abgestimmt ist.
Unser Wasabi-Sortiment
Unser Wasabi-Jungpflanzen-Sortiment besteht aktuell aus der Wasabi-Sorte ‚Matsum‘. Die Sorte ‚Matsum‘ zeichnet sich dadurch aus, dass sie eine höhere Frost- bzw. Winterhärt aufweist und damit besser für einen Anbau in Mitteleuropa geeignet ist. Trotzdem sollte auch bei der Wasabi-Jungpflanzen-Sorte ‚Matsum‘ nicht auf einen Winterschutz aus Laub oder Stroh verzichtet werden.
Vorteile Wasabi ‚Matsum‘
- exotische Schärfe
- mehrjährige Kultur mit Winterschutz möglich
- Selbstversorgung schmeckt besser als gepanschte Handelsware
Bild: Wasabi 'Matsum' - verkaufsfertige Pflanzen in einem 13er-Vierecktopf
Kurzbeschreibung: Wasabi-Jungpflanze ‚Matsum‘
- Wuchs: eine mehrjärige und ausdauernde, sommergrüne Pflanze; liebt kühle und schattige Standorte im Garten
- Reife/Ernte: neben der zentralen Sprossachse (hieraus wir die eigentliche Wasabi-Paste gerieben) können auch die Blätter und Blüten geerntet werden
- Früchte: Verwendung finden die jungen Blätter (als Würzung für Salate) und die sich bildende zentrale Sprossachse (gerieben als Wasabi-Paste)
- Geschmack: zuerst ein süsslicher Auftakt, dann die in Nase und Gaumen brennenden Senföle – etwas grenzwertig und doch – oder erst recht – unverwechselbar gut! Eben typisch Wasabi!
Gleich bestellen!
Wenn Sie nun Lust auf diese exotische Gemüsepflanze bekommen, dann zögern Sie nicht und bestellen Sie gleich Ihren Bedarf an Wasabi-Jungpflanzen für die nächste Saison. Oder am besten gleich Ihr individuelles Ewiges Gemüse® Sortiment.